- Der Bericht der US-Bundesbehörden mahnt erhebliche Anstrengungen zur Verhinderung des Klimawandels und seiner Folgen an.
- Die globale Erderwärmung führe zu zunehmenden Schäden an Infrastruktur und Eigentum in den USA, prognostizieren die Wissenschaftler.
Ein neuer Bericht von 13 US-Bundesbehörden sowie Klimaforschern warnt eindringlich vor schweren Schäden durch die globale Erderwärmung für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft in den USA.
In dem rund 1600 Seiten umfassenden Report, der am Freitag veröffentlicht wurde, mahnen die Wissenschaftler, ohne erhebliche Anstrengungen werde der Klimawandel zunehmende Schäden an Infrastruktur und Eigentum in den USA anrichten und das Wirtschaftswachstum des Landes in den nächsten Jahrzehnten hemmen.
Nach Berechnungen der Experten sind seit 2015 durch verheerende Wirbelstürme und andere Unwetter-Ereignisse in den Vereinigten Staaten Schäden von rund 400 Milliarden Dollar entstanden.
Risiken für Gesundheit
Die Experten warnen unter anderem davor, dass steigende Temperaturen, extreme Hitze, Dürren, Brände und Unwetter zunehmend die Landwirtschaft beeinträchtigten. Auch Fischerei oder Tourismus seien besonders verletzlich für die Auswirkungen des Klimawandels. Der Handel werde ebenfalls beeinträchtigt.
Auch Gesundheit und Wohlergehen der amerikanischen Bürger seien durch die Erderwärmung bedroht - etwa durch extreme Wetterbedingungen, Veränderungen der Luftqualität oder die Verbreitung neuer Krankheiten.
Ungenügende Massnahmen
Der Bericht analysiert auch die Auswirkungen für weitere gesellschaftliche Bereiche. Die gesellschaftlichen Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel hätten in den vergangenen fünf Jahren zwar zugenommen, aber nicht in ausreichendem Masse, um schwere Schäden für Wirtschaft, Umwelt und Gesundheit der Menschen in den kommenden Jahrzehnten abzuwenden.
Würden keine ausreichenden Massnahmen getroffen, drohten den USA bis zum Ende des Jahrhunderts eine zehnprozentige Einbusse ihres Bruttoinlandsproduktes, so der Report.
Die USA hatten erst in den vergangenen Wochen und Monaten mit verheerenden Hurrikans und Waldbränden zu kämpfen. Wissenschaftler machen den Klimawandel dafür verantwortlich und warnen vor einer Zunahme schwerer Naturkatastrophen.
US-Präsident Donald Trump widerspricht hier regelmässig. Er hatte lange über die Experten-Warnungen vor dem Klimawandel gespottet. Vor Wochen sagte Trump zwar in einem Interview, er bestreite den Klimawandel nicht. Er zweifle aber daran, dass menschliches Handeln dafür verantwortlich sei.
Erst am Mittwoch schrieb Trump auf Twitter angesichts besonders kalter Temperaturen am US-Feiertag Thanksgiving: «Was bitte ist mit der globalen Erderwärmung passiert?» Verschiedene US-Medien hingegen bezeichnen den jetzt vorgelegten Klimareport der verschiedenen nationalen Bundesbehörden als eine Art «Ohrfeige für Präsident Trump».