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Olympia in Corona-Zeiten Japaner sehen Olympische Spiele 2021 mehrheitlich skeptisch

Japan bereitet sich auf die Olympischen Sommerspiele 2021 vor und hat nun den Fackellauf gestartet. Entzündet wurde die Fackel in Fukushima. Aus Sorge vor einer Ausbreitung des Coronavirus fand die schlichte Veranstaltung jedoch ohne Zuschauer statt.

Pandemie-Bekämpfung wichtiger als Spiele

Zehn Jahre nach der Tsunami- und der Reaktor-Katastrophe im AKW Fukushima Daiichi hätte der Fackellauf einen Neuanfang für die Region einläuten und bei der Bevölkerung in ganz Japan wieder das Feuer der Begeisterung für Olympia entfachen sollen. Doch davon ist wenig zu spüren.

Die breite Masse der Japaner ist nach wie vor skeptisch eingestellt, was die Austragung der Spiele während der Corona-Pandemie anbelangt. Die Corona-Fallzahlen steigen in Japan wieder. Impfungen haben bisher nur Personen im Gesundheitswesen oder Regierungsmitglieder erhalten. Risikogruppen wie Senioren sollen erst ab Mitte April geimpft werden. Für die Mehrheit ist klar: Zuerst muss das Corona-Problem gelöst werden, bevor man sich mit der Austragung der Spiele befassen sollte.

Stars nehmen nicht teil

Zahlreiche japanische Stars haben den Zeitgeist erkannt und ihre Teilnahme am oder rund um den Fackellauf abgesagt. Einige der Stars machen terminliche Gründe geltend. Doch andere kommunizieren ganz offen und sagen, dass Corona, die Skandale um sexistische Äusserungen und Rücktritte von Organisationsmitgliedern oder die massiven Kosten der Spiele sie zu einem «Nein» bewogen hätten.

Ob das Organisationskomitee von «Tokyo2020» bis in vier Monaten zur geplanten Eröffnung der Sommerspiele die breite Unterstützung der Japaner zurückgewinnen kann, ist derzeit fraglich.

Thomas Stalder

Japan-Korrespondent

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Thomas Stalder ist als Korrespondent für SRF in Japan tätig.

SRF 4 News, 6.30 Uhr

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