Heute beginnen die Olympischen Spiele in Peking – unter dem Motto: «Zusammen für eine gemeinsame Zukunft». Allerdings, so richtig in die chinesische Metropole integriert ist der olympische Campus nicht. Die Spiele finden abgeschottet vom Rest der Stadt statt, um Corona-Infektionen zu verhindern. Was ist so vom olympischen Feuer zu spüren?
Martin Aldrovandi, SRF-Korrespondent in China, ist derzeit in Peking. Er ist im Medienzentrum am Rande der Spiele stationiert. Von da aus bekommt er nicht viel mit von den Wettkämpfen: «Geografisch bin ich sehr nah dran, aber die eigentlichen Spiele sind abgesperrt, und zwar mit hohen Zäunen, und es gibt strikte Eingangs- und Personenkontrollen.»
Die ganze Olympiazone werde von der Polizei und vom Militär streng bewacht. Die Eröffnungszeremonie wird heute im sogenannten Vogelnest, dem Stadion, das die Schweizer Architekten Herzog und De Meuron für die Sommerspiele von 2008 gebaut hatten, stattfinden.
«Ich war gestern in der Nähe dieses Stadions», erzählt Aldrovandi. «Und da sind schon entlang der Strasse, bevor man überhaupt an diese Zäune kommt, viele Polizisten und Wachpersonal stationiert. Strassensperren gibt es auch.» Die abgeschottete «Bubble», in der diese Spiele durchgeführt werden, ist also sozusagen ein Sperrgebiet.
«Ich habe mit Anwohnerinnen und Anwohnern sprechen können, die auf einer etwas erhöhten Fussgängerbrücke Fotos gemacht haben und zu diesem Stadion rübergeschaut haben», erzählt Aldrovandi. «Aber auch sie können natürlich ebenfalls nicht wirklich rein in diese Zone.»
Restriktionen wegen Coronavirus
Die lokale Bevölkerung und die Spielstätten würden voneinander getrennt, erklärt er. Peking habe generell rigorose Schutzmassnahmen eingeführt – auch wegen der Corona-Pandemie. Wie zeigt sich das? «Das zeigt sich daran, dass man nicht in diese Bubble reinkommt, da hat man wirklich keine Chance.» Man müsste mehrere Zäune überwinden.
Wobei schon eine Berührung des Aussenzauns des Gebiets, auf dem das Vogelnest steht, nicht unbeachtet bleibt. Dabei sei dieser mehrere 100 Meter vom Stadion entfernt, so Aldrovandi. «Ich habe ihn kurz angefasst, schon ist ein Soldat gekommen und hat gesagt, ich soll das bitte lassen.»
Die Chinesinnen und Chinesen sind recht zuversichtlich, dass das Virus nicht auf den Rest der Bevölkerung überspringt.
Die ganze olympische Zone werde sehr gut überwacht, man komme nicht hinein. Aber: «Da kommt eigentlich auch niemand raus.» In der Bubble selbst gab es dennoch bereits Ansteckungen, wie berichtet wurde. «Aber die Chinesinnen und Chinesen sind recht zuversichtlich, dass das Virus nicht auf den Rest der Bevölkerung überspringt.»
Man habe in Peking schon fast das Gefühl, diese Spiele würden als Beweis genommen, wie streng die chinesische Führung ihre Null-Covid-Strategie im Vergleich zum Ausland umsetze, lautet Aldrovandis Eindruck. «Und darauf ist man eigentlich schon recht stolz hier.»