- Elf Monate nach ihrer Festnahme hat in Belarus der Prozess gegen die prominente Oppositionelle Maria Kolesnikowa begonnen.
- Die 39-Jährige stand mit dem ebenfalls angeklagten Anwalt Maxim Snak in einem vergitterten Glaskasten in einem Gericht in der Hauptstadt Minsk.
- Zu der Verhandlung hinter verschlossenen Türen waren nur Staatsmedien zugelassen – nicht aber Familienangehörige.
Maria Kolesnikowa drohen bis zu zwölf Jahre Haft. Die Behörden von Belarus werfen ihr eine Verschwörung mit dem Ziel einer illegalen Machtergreifung, sowie die Gründung und Führung einer extremistischen Vereinigung vor.
Die Oppositionelle sprach in einem schriftlich geführten Interview mit dem unabhängigen russischen Internetsender Doschd von einer «absurden Anschuldigung».
Im Zuge der Präsidentenwahl vom 9. August vergangenen Jahres war Kolesnikowa zusammen mit Präsidentschaftskandidatin Swetlana Tichanowskaja und Veronika Zepkalo international bekannt geworden. Nach der als manipuliert eingeschätzten Wahl schloss sie sich den belarussischen Massenprotesten an.
Anfang September 2020 wurde die Politikerin vom Geheimdienst KGB in Minsk entführt. Sie sollte in die Ukraine abgeschoben werden.