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Waldbrände Los Angeles: Behörden evakuieren Zentrum Hollywoods – fünf Tote

  • Wegen des Ausbruchs eines neuen Feuers in der Gegend von Los Angeles haben die Behörden eindringlich zur Evakuierung des Zentrums von Hollywood aufgerufen.
  • Nach Angaben des Sheriffs von Los Angeles County gibt es mittlerweile fünf Todesopfer, die dortige Feuerwehr beklagt zudem eine «grosse Zahl» an verletzten Anwohnerinnen und Anwohnern.
  • Laut der kalifornischen Feuerschutzbehörde haben sich die Feuer auf mindestens 23 Quadratkilometern ausgebreitet. Auch auf den berühmten Hollywood Hills brennt es mittlerweile.

Mehr als 130'000 Menschen müssen wegen der heftigen Brände ihre Häuser verlassen. Knapp 21'000 Gebäude werden derzeit von den Flammen bedroht, über tausend wurden bereits durch die Flammen zerstört. Angefacht von starken Winden mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde breiten sich derzeit die Brände weiter aus.

Biden sagt wegen der Brände Reise zum Papst ab

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Wegen der verheerenden Brände sagt der scheidende US-Präsident Joe Biden seine für Freitag geplante Reise nach Italien und eine Audienz bei Papst Franziskus ab. Seine Sprecherin Karine Jean-Pierre teilte mit, Biden wolle sich in den kommenden Tagen auf die Leitung der gesamten Bundesmassnahmen im Kampf gegen die Brände konzentrieren.

Biden wollte kurz vor seinem Abschied als US-Präsident noch nach Italien reisen; eine Audienz bei Papst Franziskus war geplant. Die Entscheidung zur Absage der Reise habe Biden nach seiner Rückkehr am Mittwochabend aus Los Angeles getroffen, sagte Jean-Pierre. Dort habe sich Biden mit der Polizei, der Feuerwehr und den Rettungskräften getroffen, die die historischen Brände in der Region bekämpften. 

Die Feuerschutzbehörde zählt aktuell sechs Brände in und um Los Angeles. Zuletzt ist ein neuer Brand auf den Hollywood Hills entfacht, wo etwa auch der berühmte Hollywood-Schriftzug steht. Insgesamt bleibt die Lage am Mittwochabend (Ortszeit) um die US-Westküstenmetropole weiter dramatisch. Für Donnerstag werden weiterhin Starkwind und trockene Luftverhältnisse vorausgesagt.

Der grösste Brand in der Umgebung des Stadtteils Pacific Palisades erfasst laut den kalifornischen Behörden mittlerweile eine Fläche von knapp zwölf Quadratkilometern. Dieser Teil von Los Angeles grenzt an das berühmte Strandviertel Santa Monica.

Am Dienstag brach ein zweiter Brand im Umkreis der nahegelegenen Stadt Pasadena aus, der sich binnen weniger Stunden auf eine Fläche von rund neun Quadratkilometern ausweitete. Nahe der Stadt San Fernando im Norden und im Stadtteil Van Nuys im Nordosten der Metropole gibt es weitere kleine Brände.

Die Ursache der Feuer und das Ausmass der Schäden sind noch nicht bekannt. Medien berichten über mehrere zerstörte Gebäude, darunter eine Synagoge in Pasadena. Auch im wohlhabenden Stadtteil Pacific Palisades, in dem Stars wie Jennifer Aniston, Bradley Cooper, Tom Hanks und Reese Witherspoon Häuser haben, sind den Berichten zufolge zahlreiche Häuser abgebrannt.

Der starke Wind verhindere den Einsatz von Löschflugzeugen, weil sich Wasser und Löschmittel aufgrund des extremen Windes nicht richtig verteilen liessen, berichteten US-Medien unter Berufung auf kalifornische Behörden. Mindestens 1400 Feuerwehrleute seien im Einsatz, schrieb Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom auf X. Er hat für die Region den Notstand erklärt.

300'000 Haushalte ohne Strom – Behörden warnen vor mehr Ausfällen

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Laut der Seite poweroutage.us waren zwischenzeitlich in Kalifornien rund 300'000 Haushalte ohne Elektrizität. Die Behörden warnen, dass es zu weiteren Stromausfällen kommen könnte, sollte das Feuer sich ausbreiten.

Im wohlhabenden Stadtviertel Palisades spielten sich auf einigen Strassen chaotische Szenen ab. Der Verkehr kam zum Erliegen, Autos steckten im Stau fest. Einige liessen ihre Fahrzeuge zurück und brachten sich zu Fuss in Sicherheit. Mit Bulldozern habe die Feuerwehr abgestellte Autos aus dem Weg räumen müssen, um mit ihren Löschwagen weiterzukommen, berichtete der Sender KTLA.

In Südkalifornien blieben in den letzten Monaten Regenfälle weitgehend aus und es war überdurchschnittlich warm. Trockene Vegetation entzündet sich unter diesen Bedingungen leicht.

Veranstaltungen abgesagt und Universal Studios geschlossen

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Wegen der Wetterlage wurden in Hollywood mehrere Veranstaltungen abgesagt. Filmstudios cancelten die geplanten Premierenfeiern für die Filme «Unstoppable» und «Wolf Man», berichtete das Branchenportal «Hollywood Reporter». Auch eine Vorführung des Films «I’m Still Here», die von Regisseur Guillermo del Toro moderiert werden sollte, wurde demnach abgesagt.

Die Brände sorgen auch für Beeinträchtigungen bei einigen Attraktionen der US-Westküstenmetropole. Der Vergnügungspark Universal Studios Hollywood bleibe am Mittwoch geschlossen, teilte der Park mit. Über die kommenden Tage werde zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Der Vergnügungspark zählt zu den zehn grössten der USA.

Erst im Dezember hatte ein zerstörerischer Waldbrand im kalifornischen Küstenort Malibu gewütet. Die Flammen drangen aus dem hügeligen Hinterland bis an die Strände vor. Die berühmte Küstenstrasse Pacific Coast Highway musste streckenweise gesperrt werden. Mehrere Häuser brannten ab.

SRF 4 News, 08.01.2025, 5 Uhr ; 

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