Papst Franziskus hat die Gläubigen in der traditionellen Christmette an Heiligabend zu Hoffnung und Mut aufgerufen. Die Geschichte von der Geburt Jesu als Sohn eines armen Zimmermanns solle Hoffnung geben, dass jeder einen Einfluss auf die Welt habe, sagte der 88-jährige Pontifex am Vorabend von Weihnachten im Petersdom in Rom.
«Die Hoffnung ruft uns auf, nicht zu zögern, uns nicht von alten Gewohnheiten zurückhalten zu lassen oder in Mittelmässigkeit und Trägheit zu versinken.» Die Hoffnung ermutige die Menschen, sich über die falschen Dinge zu ärgern und den Mut zu finden, sie zu ändern.
Heiliges Jahr 2025 eröffnet
Unmittelbar zuvor hatte Franziskus feierlich die Heilige Pforte im Petersdom geöffnet und damit offiziell das Heilige Jahr 2025 eingeläutet. In einer symbolträchtigen Zeremonie klopfte Franziskus im Rollstuhl sitzend mehrmals an die grosse Bronzetür, worauf diese von innen aufgestossen wurde.
Der wegen eines schweren Knieleidens auf einen Rollstuhl angewiesene und gesundheitlich angeschlagene Papst sass zuvor vor dem Tor und verharrte für einen Moment im stillen Gebet. Nachdem die Tür geöffnet worden war, wurde er über die Schwelle in den Petersdom gefahren. Nach ihm überschritten zunächst zehn Kinder aus aller Welt, jeweils gekleidet in landestypischer Tracht, die Schwelle der Heiligen Pforte. Darauf folgten 54 Gläubige aus verschiedenen Ländern.
Das Jubeljahr steht unter dem Motto «Pilger der Hoffnung». In seiner Predigt sagte Franziskus: «In der Weihnacht des Herrn bereiten wir uns darauf vor, die Heilige Pforte im Glauben zu betreten. Die Schritte unseres Weges sind die Schritte der ganzen Kirche, Pilgerin in der Welt und Zeugin des Friedens.» Mit dem Überschreiten der Schwelle träten die Gläubigen in die «Zeit der Barmherzigkeit und der Vergebung» ein.
An der Messe zum Auftakt des Heiligen Jahres 2025 nahmen rund 6000 Menschen im Petersdom teil, weitere 25'000 Gläubige verfolgten den Gottesdienst auf Bildschirmen auf dem Petersplatz.