Die Schweizer Armee steht aufgrund knapper Finanzen unter Druck. Verteidigungsministerin Viola Amherd plant, die ältesten Kampfjets, die F5-Tiger, bis Ende 2027 stillzulegen. Dies würde das Ende der Patrouille Suisse in ihrer jetzigen Form bedeuten.
Nun wird diskutiert, wie Flugvorführungen ohne die Tiger durchgeführt werden können. Eine Alternative wären Propellerflugzeuge. Klar ist: Der neue Jet der Armee, der F-35, eignet sich nicht für Einsätze bei der Patrouille Suisse. Noch ist nichts entschieden.
Wie sehen die Kunstflugstaffeln in anderen Staaten aus? Stehen auch dort die Flugshows vor dem Aus?
Ein Überblick:
USA: Die zwei amerikanischen Kunstflugstaffeln, «Blue Angels» und «Thunderbirds», sind weltbekannt. Auf diese Prestige-Teams werde man in absehbarer Zeit wohl kaum verzichten, meint Hansjörg Bürgi, Chefredaktor von SkyNews.ch. Besonders, weil sich die Blue Angels erst vor zwei Jahren ihre neuen Jets des Typs F/A‑18E/F Super Hornet angeschafft hätten. Somit ist in den USA eine Umrüstung auf lange Sicht vom Tisch.
Frankreich: Anders sieht es aber bei der französischen Kunstflugstaffel aus. Das französische Jet-Team fliegt seine Alpha-Jets bereits seit Anfang der 1980er-Jahre. Laut Bürgi ist es in Frankreich nicht unwahrscheinlich, dass die Jets bald verabschiedet werden könnten. Ähnlich wie in der Schweiz könnten Propellerflugzeuge zur Alternative werden. Ausgerechnet das Schweizer Modell Pilatus PC-21 könnte Frankreichs neue Kunstflugmaschine werden. Sie werde bereits für Pilotenausbildungen genutzt. «Es gibt da auch schon diverse Teams, die mit PC-21 fliegen», erklärt Bürgi.
Italien: Bei der italienischen Kunstflugstaffel wird zurzeit auch ein älterer Jet geflogen. Aber nicht mehr lange. Von einem Propellerflugzeug als Folge-Maschine kann aber nicht die Rede sein: «Als Nachfolger der MB-339 wurde 2013 die Alenia Aermacchi M-345 ausgewählt», so Bürgi. Noch in diesem Jahr sollen die Frecce Tricolori auf das neue Jet-Muster umsteigen.
Deutschland: Nicht alle Länder setzen auf Kunstflugstaffeln. Seit 1962 gibt es in Deutschland keine militärische Jet-Kunstflugstaffel mehr. Damals ereignete sich ein Unglück während eines Formationskunstflugtrainings im norddeutschen Nörvenich, bei dem vier Starfighter nebeneinander zu Boden stürzten. Keiner der vier Piloten überlebte den Vorfall. Dadurch entschied sich die Luftwaffe gegen eine Fortführung der Staffel.