- Der ehemalige philippinische Staatspräsident Rodrigo Duterte ist wegen mutmasslicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit festgenommen worden.
- Gegen ihn lag ein Interpol-Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag vor, wie das Präsidentenbüro des südostasiatischen Landes mitteilte.
- Laut Polizeiangaben soll Duterte während seiner Amtszeit für seinen brutal geführten «Krieg gegen die Drogen» über 6000 Menschen getötet haben.
Laut dem Präsidentenbüro der Philippinen wurde der 79-Jährige nach seiner Ankunft aus Hongkong am internationalen Flughafen der Hauptstadt Manila von der philippinischen Polizei festgenommen.
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Bild 1 von 3. Der ehemalige philippinische Staatspräsident Rodrigo Duterte ist verhaftet worden. Gegen ihn lag ein Interpol-Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag vor. Bildquelle: Keystone/Vernon Yuen.
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Bild 2 von 3. Demnach wurde der 79-Jährige nach seiner Ankunft aus Hongkong am internationalen Flughafen der Hauptstadt Manila von der philippinischen Polizei festgenommen. Bildquelle: Keystone/ROLEX DELA PENA.
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Bild 3 von 3. Anhänger von Duterte protestieren nach seiner Festnahme. Bildquelle: Keystone/FRANCIS R. MALASIG.
Ein im Fernsehen gezeigtes Video soll den Moment der Festnahme in einem Flugzeug zeigen. Darin ist angeblich Duterte zu hören, wie er die Polizisten anfährt: «Ihr werdet mich schon töten müssen.» Ein zweites Video scheint ihn mit Gehstock am Flughafen in Polizeibegleitung zu zeigen.
Human Rights Watch rief nach der Verhaftung die philippinische Regierung dazu auf, ihn schnell an den Internationalen Strafgerichtshof auszuliefern. Seine Festnahme könne die Opfer und ihre Familien der Gerechtigkeit näher bringen, sagte Bryony Lau, Vize-Asien-Chefin der Menschenrechtsorganisation. Und weiter: «Niemand steht über dem Gesetz.»
Morde im Krieg gegen Drogen
Duterte war von 2016 bis 2022 an der Macht und ist vor allem wegen seines brutal geführten sogenannten «Kriegs gegen die Drogen» umstritten. Der Polizei zufolge wurden in seiner Amtszeit bei Anti-Drogen-Einsätzen mehr als 6000 Menschen getötet.
Menschenrechtler sind überzeugt, dass die wahre Zahl viel höher ist. Gegen Verdächtige wurde demnach oft nicht nach rechtsstaatlichen Prinzipien vorgegangen, sondern sie wurden ohne Festnahme, Anklage oder Verurteilung regelrecht hingerichtet.
Der Internationale Strafgerichtshof hatte 2018 Ermittlungen wegen mutmasslicher Morde im Zuge des staatlich organisierten Anti-Drogen-Kriegs aufgenommen. Die Ankläger des Gerichtshofs verdächtigen Duterte zahlreicher Morde im Krieg gegen die Drogenkriminalität. Das Gericht in Den Haag veröffentlichte den Haftbefehl vorerst noch nicht. Das Weltstrafgericht ermittelt bereits seit 2018 zu den Morden im Inselstaat.
Dutertes Tochter an der Macht
Dutertes Tochter Sara ist derzeit Vizepräsidentin unter seinem Nachfolger, dem Diktatorensohn Ferdinand Marcos Jr. Unter anderem wegen einer Morddrohung gegen den derzeitigen Staatschef läuft gegen sie ein Amtsenthebungsverfahren.