- Identität und Standort soll künftig jeder angeben, der bei Facebook Polit-Werbung macht.
- Über die Einhaltung der neuen Vorschriften sollen tausende weiterer Mitarbeiter wachen.
- Die Neuerungen werden zunächst in den USA eingeführt.
Facebook verschärft nach der Kontroverse um Propaganda aus Russland seine Regeln für Polit-Werbung. Wer sie schalten will, muss künftig Identität und Standort bestätigen.
«Tausende» neue Kontroll-Mitarbeiter
Dieses Verfahren hatte Facebook bereits im Oktober für eindeutige Wahlwerbung eingeführt. Jetzt wird es auf Werbung mit politischem Hintergrund insgesamt ausgeweitet, wie das Online-Netzwerk jetzt ankündigte. Dabei kann es sich beispielsweise um als Werbung verbreitete Botschaften zu kontroversen Themen wie Einwanderung oder Spannungen zwischen politischen und sozialen Gruppen handeln. Bei solcher Werbung soll künftig auch transparent gemacht werden, wer für sie bezahlt hat.
Die Neuerungen werden zunächst in den USA eingeführt und sollen in den kommenden Monaten auf den Rest der Welt ausgeweitet werden. Ausserdem werden sich Betreiber von Facebook-Seiten mit vielen Fans ebenfalls bei dem Unternehmen verifizieren müssen. Für das Verfahren werde Facebook «tausende» weitere Mitarbeiter einstellen, hiess es.
Reaktion auf US-Wahlkampf
Die von Russland aus agierende Gruppe Internet Research Agency hatte im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 in grossem Stil mit Einträgen von gefälschten Profilen politische Spannungen in den USA geschürt und für den am Ende siegreichen Donald Trump agitiert.
Die neuen Schritte allein «werden nicht alle stoppen, die versuchen, das System hereinzulegen», schrieb Facebook-Chef Mark Zuckerberg. «Aber sie werde es für alle stark erschweren, das zu machen, was die Russen im Wahlkampf 2016 getan haben, und gefälschte Profile und Seiten für Anzeigen zu nutzen.» Zuckerberg verwies dabei auf anstehende wichtige Urnengänge unter anderem in den USA, Mexiko, Brasilien, Indien und Pakistan.