Der Präsident Südkoreas, Moon Jae-in, hatte am Donnerstag angekündigt, einen Militärvertrag mit Japan nicht zu verlängern. Hintergrund dieses Schritts ist ein schwelender Handelskonflikt zwischen Südkorea und Japan.
Südkorea beschädige damit das vertrauensvolle Verhältnis zwischen den beiden Ländern, sagt nun der japanische Premierminister Shinzo Abe. Mit dem Abkommen tauschten Südkorea und Japan bisher automatisch Informationen aus, etwa zu Nordkorea und dessen Atomprogramm und Raketentests.
Südkoreas Ankündigung, den Pakt nicht zu verlängern, kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn die Lage auf der koreanischen Halbinsel bleibt angespannt. Auch das US-Verteidigungsministerium zeigte sich enttäuscht vom südkoreanischen Vorgehen.
Auslöser waren Entschädigungsforderungen
Doch beim Entscheid der südkoreanischen Regierung geht es nicht in erster Linie um Sicherheitsbedenken, sondern um den anhaltenden Handelskonflikt mit Japan. Japan hatte Südkorea zuvor von der Liste seiner bevorzugten Handelspartner genommen. Das wiederum war eine Reaktion auf südkoreanische Entschädigungsforderungen für koreanische Zwangsarbeiter während der Kolonialzeit.
Japan besetzte die koreanische Halbinsel bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Ausbeutung und die brutale Unterdrückung während der japanischen Kolonialherrschaft sorgen bis heute regelmässig für Streit zwischen den beiden Staaten.