Evo Morales hat die Präsidentenwahl vom letzten Sonntag laut Wahlkommission im ersten Durchgang gewonnen. Nach Abschluss der vorläufigen Auszählung am Donnerstagabend (Ortszeit) kam er auf 47.07 Prozent. Sein konservativer Herausforderer Carlos Mesa machte 36.51 Prozent. Der seit 2006 amtierende Präsident steht damit vor seiner vierten Amtszeit, sieht sich aber mit Vorwürfen der Wahlmanipulation konfrontiert.
Spezielles Wahlgesetz
Gemäss vorläufiger Auszählung hat Morales den laut Verfassung nötigen Vorsprung vor dem Zweitplatzierten knapp erreicht. In Bolivien hat ein Präsidentschaftskandidat gewonnen, falls er mindestens 40 Prozent der Stimmen erhält und einen Vorsprung von wenigstens zehn Prozentpunkten auf den Zweiten hat.
Mesa sprach schon vor Bekanntgabe des vorläufigen Endergebnisses von Wahlbetrug. Wahlbeobachter der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hatten Morales empfohlen, auch bei Erfüllung der Bedingungen für einen Sieg in der ersten Runde eine Stichwahl zuzulassen. Die EU schloss sich dieser Empfehlung an.