- Wladimir Putin strebt seine vierte Amtszeit an: Russlands Staatschef will bei der Präsidentschaftswahl im März 2018 erneut antreten.
- Seine Kandidatur für weitere sechs Jahre kündigte Putin bei einem Besuch in einer Fabrik in Nischni Nowgorod umgeben von Arbeitern an.
«Ja, ich werde für den Posten des Präsidenten von Russland kandidieren», sagte Putin bei einer Versammlung von Arbeitern in einer Auto-Fabrik. Seine erneute Kandidatur war grundsätzlich erwartet worden, trotzdem liess sich der Kreml-Chef lange Zeit für die Bekanntgabe.
Putin war bereits von 2000 bis 2008 Präsident der Russischen Föderation gewesen. Nach einer Wahlperiode als Regierungschef unter Präsident Dmitri Medwedew liess er sich 2012 wieder in das höchste Staatsamt wählen und tauschte dabei mit Medwedew den Posten.
Umfragen sprechen klar für Putin
Absehbare Gegenkandidaten sind wie bei den vorherigen Wahlen der Rechtspopulist Wladimir Schirinowski, der Kommunistenführer Gennadi Sjuganow und der Liberale Grigori Jawlinski von der Partei Jabloko.
Im Oktober hatte auch die regierungskritische Journalistin Xenia Sobtschak ihre Kandidatur angekündigt; sie machte ebenfalls in Nischni Nowgorod Wahlkampf. Die 36-Jährige sagt, sie stehe für einen echten politischen Wettbewerb und sei die «Kandidatin gegen alle».
Putin-Kritiker vermuten in ihrer Bewerbung einen Schachzug der Kreml-Strategen. Sie solle eine Alternative zum Oppositionellen Alexej Nawalny sein, der wegen einer Bewährungsstrafe in einem Betrugsfall nicht kandidieren darf. Alle Gegenkandidaten gelten aber als chancenlos. In Umfragen ist Putin mit Abstand der beliebteste Politiker. Seine Beliebtheitswerte liegen konstant über 80 Prozent.
Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Lewada-Zentrum zeichnet sich allerdings eine geringe Wahlbeteiligung ab. Weniger als 60 Prozent der Befragten gaben an, wählen gehen zu wollen. Von ihnen wollten 67 Prozent Putin ihre Stimme geben.