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Biden und Putin in Genf: Medienberichte aus der USA und Russland
Aus 10 vor 10 vom 16.06.2021.
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Pressestimmen zum Gipfel Das sagt die Weltpresse zum Biden-Putin-Treffen

Das Treffen von Biden und Putin hat die Schweiz weltweit in den Fokus gerückt. Ein Blick in die internationale Presse.

Genf im Ausnahmezustand – dafür während zwei Tagen im weltweiten Fokus der Fernsehkameras: Für die Schweiz war der Gipfel zwischen den beiden Präsidenten der USA und Russlands ein Erfolg – darin ist sich die internationale Presse einig.

Journalisten in Genf.
Legende: Medienrummel um Gipfeltreffen 1250 Journalistinnen und Journalisten aus 44 Ländern waren in Genf. Keystone

«Frankfurter Allgemeine Zeitung» FAZ (Deutschland): «Die Schweiz hat ihrem Ruf als Ort für weltpolitische Treffen kaum besser gerecht werden können. Die Villa «La Grange» aus dem 18. Jahrhundert überblickt den Genfersee, der an diesem Tag Ton in Ton mit dem Sommerhimmel dagelegen hat. Selbst architektonisch hat Neutralität geherrscht. Wegen der Symmetrie des Hauses stand beiden Präsidenten und ihren Beratern exakt der gleiche Raum zur Verfügung.»

«Süddeutsche Zeitung» (Deutschland): «Überhaupt ist diese Begegnung zwischen Putin und Biden ein Meisterwerk des Vermeidungsprotokolls und des taktischen Tanzes. Im letzten Augenblick lassen die Schweizer Kulissenbauer das Blumendekor von Rot-Weiss-Blau auf Weiss-Grün ändern – man möchte nicht zu politisch wirken.»

«The Irish Times» (Irland): «Das Treffen zwischen der amerikanischen und der russischen Führung wird die Form der Beziehungen für mindestens ein Jahr diktieren. Für die amerikanische Seite wird es von entscheidender Bedeutung sein, dass der Gipfel am Mittwoch Fortschritte in Bereichen von strategischem Interesse für die USA bringt. Andernfalls könnte sich das Genfer Treffen als wenig mehr als eine Gelegenheit zur Selbstdarstellung erweisen.»

«Polityka» (Polen): «Das Genfer Gipfeltreffen war eine diplomatische Tatsache, aber mehr noch ein Ereignis im Bereich der politischen Piraterie. Beide Präsidenten wollten dieses Treffen, weil sie es aus Sorge um ihr Image in der Öffentlichkeit brauchten.»

«Moskowski Komsomolez» (Russland): «Die Kommunikation zwischen den beiden Präsidenten in der Schweiz kann mit einem Dammbruch verglichen werden. Putin und Biden umkreisten sich in Genf wie zwei erfahrene und selbstbewusste Wölfe. Der «russische Wolf» war ruhiger und gelassener und fand es nicht nötig, seinem Gegner öffentlich zu drohen. Der eher emotionale «amerikanische Wolf» konnte einer solchen Versuchung nicht widerstehen.»

«El País» (Spanien): «Es ist nur ein Anfang, um Freunde zurückzugewinnen und die roten Linien für Feinde zu ziehen. In erster Linie Russland, aber auch China, der strategische Gegner, der das Potenzial hat, den USA die Weltherrschaft streitig zu machen und den demokratischen Ländern die Verbindung von Wohlstand und Wohlfahrt mit Rechtsstaatlichkeit und individuellen Freiheiten streitig zu machen.»

«New York Times» (USA): «Die beiden Staatsoberhäupter brachten gemeinsame Zusicherungen des guten Willens zum Ausdruck, aber es war klar, dass die beiden Länder in vielen Fragen, von Cyberangriffen bis zu Menschenrechten, tief gespalten waren. Die Spannungen waren offensichtlich.»

«Washington Post» (USA): «Bidens Strategie des Pessimismus sorgt für Fortschritte bei Putin. Die Erwartungen waren niedrig angesetzt und wurden durch das frühzeitige Ende der Gespräche noch weiter gesenkt. Präsident Biden und der russische Präsident Wladimir Putin gingen mit einer angenehmen Überraschung aus den Gesprächen hervor: inkrementelle Fortschritte bei einer Handvoll von Themen.»

Stimmen aus den Schweizer Medien

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«Aargauer Zeitung»: «Auf internationaler Ebene kann der Schweizer Bundesrat einen Erfolg verbuchen. Die Schweiz kann ihre «guten Dienste» im grellen Scheinwerferlicht der internationalen Presse präsentieren.»

«Blick»: «Die Stimmung zwischen den beiden Staatspräsidenten war weniger unterkühlt, als erwartet wurde.»

NZZ: «Das Rencontre der Präsidenten hat der internationalsten Stadt der Schweiz einen Tag beschert, den sie so schnell nicht vergessen wird.»

«Tages-Anzeiger»: «Ob das Treffen das historische Etikett verdient hat, muss sich noch weisen.» Aber: «Das Foto sichert Guy Parmelin einen Platz in den Geschichtsbüchern.»

«Le Temps»: «Bei den rund zehn Botschaftern, die Biden in den kommenden Tagen ernennen dürfte, fehlt ein Name auf der Liste, jener des Chefs der US-Mission bei der UNO in Genf. Das ist beunruhigend und kontraproduktiv.»

«Tribune de Genève»: «Putin war auf der Suche nach Achtung und Respekt. Diesen hat er in einem altmodischen Format gefunden, in Form eines bilateralen Treffens.»

10vor10, 16.06.2021, 21:50 Uhr ; 

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