«Muerte A Los Borbones», «Tod den Bourbonen» heisst ein Lied des spanischen Rappers Pablo Hasél. Er beleidigt in seinen Texten die spanische Monarchie und ruft zur Gewalt auf. Dafür wurde der Musiker 2018 zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Weil er die Haftstrafe nicht freiwillig angetreten hat, wurde er nun am Dienstag verhaftet.
Der 32-jährige Hasél hatte sich in der Universität seiner Heimatstadt Lleida in der Region Katalonien verschanzt. Dutzende Studenten, die die Festnahme zu verhindern versuchten, wurden von der Polizei abgeführt.
Dem Bürgermeister von Lleida wünschte der Rapper in einem seiner Songs schon den Tod. Die baskische Terrororganisation ETA oder die kommunistische Grapo nahm er in Texten und Tweets wiederholt in Schutz oder verherrlichte sie sogar in den Augen der Justiz. Dafür wurde Hasél schliesslich verurteilt: wegen Verherrlichung von Terrorismus und wegen Beleidigung der Krone und staatlicher Institutionen.
Regierung verspricht Reformen
Trotz der expliziten Texte: Das Urteil gegen Hasél wird von vielen in Spanien abgelehnt. Der Rapper beruft sich auf die freie Meinungsäusserung. Tausende gingen in verschiedenen Städten auf die Strasse, um gegen Haséls Haftstrafe zu protestieren. Über 200 Kunstschaffende haben sich in einer Petition gegen die Verhaftung Haséls ausgesprochen, darunter der Filmregisseur Pedro Almodóvar und der Schauspieler Javier Bardem.
Die Regierung hat die Gewalt an den Protesten klar verurteilt, verspricht aber gleichzeitig Reformen. Bereits Anfang Februar hat sie bekanntgegeben, dass sie das Strafrecht grundlegend überarbeiten wolle. Die kleinere Koalitionspartnerin, die Links-Aussen-Partei Unidas Podemos, setzt sich sogar öffentlich für die Freilassung Haséls ein. Die Frage ist, wie weit die Reform gehen wird und ob sie für Rapper Pablo Hasél nicht zu spät kommt.