- Am Sonntag verliefen die Demonstrationen friedlich: Doch Hamburg rechnet vor allem am Donnerstag mit dem Aufmarsch militanter Gruppen am G20-Gipfel.
- Die deutschen Behörden wollen «Gewalt im Keim ersticken» und fahren ein massives Polizeiaufgebot auf.
- Die grössten Sorgen bereiten der Polizei nicht nur Proteste militanter Globalisierungsgegner, sondern auch der Aufmarsch von Erdogan-Gegnern.
Die erste von rund 30 angemeldeten Demonstrationen in Hamburg verlief am Sonntag friedlich. Laut Polizeiangaben protestierten rund 8000 Menschen zu Lande und mit Kanus auf der Binnenalster.
An der Elbe verhinderte die Polizei ein Zeltlager, obwohl das Verwaltungsgericht ein entsprechendes Verbot der Stadt aufgehoben hatte. Polizeipräsident Ralf Martin Meyer begründete in der ARD sein Vorgehen so: «Das Zeltlager ist ein Rückzugsort für Militante und ein Ort, aus dem heraus Aktionen geplant und gesteuert werden können.»
Achim Heyer von den Globalisierungsgegnern argumentiert gegenüber SRF News, dass Camps ein wichtiger Teil der Versammlungsfreiheit seien: «Sie ermöglichen es vielen Menschen, an politischen Manifestationen teilzunehmen.»
Massives Polizeiaufgebot
Das Vorgehen zeigt, dass die Behörden Ausschreitungen mit allen Mitteln verhindern wollen. Die Polizei ist mit einem Grossaufgebot präsent. Polizeisprecher Timo Zill: «Wir haben derzeit 15'000 Polizeibeamte im Einsatz.» Dazu komme die Bundespolizei mit 4000 Beamten und auch das Bundeskriminalamt sei mit einigen Vertretern vor Ort.
Innenminister Thomas de Maizière sagte der «Bild am Sonntag», Gewalt, egal von wem, müsse im Keim erstickt werden. Polizeisprecher Zill geht von 7000 bis 8000 Militanten aus: «Dort werden wir sehr konsequent einschreiten müssen.»
Die grösste Sorge bereiteten der Polizei einerseits die Demonstration «Welcome to Hell» am nächsten Donnerstagabend und Proteste von Erdogan-Gegnern. Hamburg bereitet sich auf eine Woche im Ausnahmezustand vor.