- Wegen anhaltender Hitze und Trockenheit herrscht im Norden Kaliforniens weiterhin grosse Waldbrandgefahr. Die Behörden riefen erneut eine «Red Flag»-Warnung für hohe Feuergefahr aus.
- Seit Sonntag tobt in den Weintälern nördlich von San Francisco ein Flächenbrand. Dieser ist erst zu fünf Prozent eingedämmt.
- Die ersten Feuer waren Mitte August ausgebrochen. Bisher sind 30 Menschen ums Leben gekommen und insgesamt mehr als 7500 Gebäude abgebrannt.
Es sei «herzzerreissend», diese Verwüstung zu sehen, sagte der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom nach einem Ortsbesuch in den Weintälern im Napa County. Die Menschen seien erschöpft und um ihre Sicherheit und Zukunft besorgt, denn die schweren Brände wüteten nun seit Jahren immer schlimmer.
Hitze und starke Windböen
Das sogenannte Glass-Feuer brannte nach Angaben der Forst- und Feuerschutzbehörde Cal Fire bereits 238 Quadratkilometer Fläche nieder und zerstörte knapp 250 Gebäude. Berichte über Todesopfer oder Verletzte in dieser Region gibt es nicht.
Einsatzkräfte befürchten, heftige Windböen könnten Funken aufwirbeln und damit weitere Feuer entfachen. Etwas kühlere Temperaturen werden erst Anfang kommender Woche erwartet.
Feuerwehr verzeichnet Erfolge
Trotz widriger Umstände verbuchten die Brandbekämpfer auch Erfolge: Das sogenannte Zogg-Feuer im Norden Kaliforniens, das seit Sonntag vier Menschenleben forderte, wurde bis Donnerstagabend zu 39 Prozent eingedämmt.
Zudem konnten zwei riesige Feuer-Komplexe nördlich und östlich von San Francisco eingedämmt werden, gaben die Behörden bekannt. Die Brände waren Mitte August durch Blitzschläge ausgelöst worden.
Mehr als 17'000 Feuerwehrleute kämpften laut Cal Fire gegen zwei Dutzend grössere Brände an. Sie hätten auch Hilfe von der Nationalgarde und von Einsatzkräften aus Mexiko, Israel und Kanada erhalten. Seit Ausbruch der ersten Feuer Mitte August sind in Kalifornien über 7500 Gebäude abgebrannt und 30 Menschen ums Leben gekommen.
Brände von immensem Ausmass
Der Leiter der Forst- und Feuerschutzbehörde Cal Fire, Thom Porter, zog einen erschreckenden Vergleich, um das Ausmass der Brände zu beschreiben. Die Brandschneisen, die sie in Kalifornien um die vielen Feuer gelegt hätten, ergäben eine Länge, die der Strecke von San Diego bis New York entspreche – rund 4400 Kilometer.
Porter rechnet damit, dass in Kürze die Schwelle von vier Millionen Acres (mehr als 16'000 Quadratkilometer) an verbrannter Fläche überschritten werde.