- Der Test einer Interkontinentalrakete des Typs Hwasong-15 sei erfolgreich gewesen, berichten nordkoreanische Staatsmedien.
- Das Pentagon bestätigt, dass Nordkorea eine Interkontinental-Rakete abfeuerte. Sie sei nach rund 1000 Kilometern Flug Richtung Osten ins Japanische Meer gestürzt.
- Südkorea reagierte mit militärischen Übungen auf den erneuten Raketenstart Nordkoreas.
Nordkorea hat seine Rakete mit der bisher grössten Reichweite getestet. Nordkorea habe eine grosse historische Leistung erbracht, um «die staatliche Atomstreitmacht zu vervollständigen». Das Land habe damit sein «historisches Ziel» erreicht, eine Atommacht zu werden, hiess es in einer im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung.
Das Land hat ein historisches Ziel erreicht
Beobachter haben allerdings bereits Zweifel am Erfolg des Raketentests geäussert. Nach Angaben Japans flog sie 50 Minuten lang und landete nach etwa 1000 Kilometern in der sogenannten Ausschliesslichen Wirtschaftszone des Landes im Japanischen Meer.
Das südkoreanische Militär teilte mit, die Rakete habe eine Höhe von 4500 Kilometern erreicht. Laut US-Verteidigungsminister Jim Mattis handelte es sich um eine ballistische Interkontinentalrakete, die höher geflogen sei als frühere Raketen.
Internationale Empörung
Der jüngste Raketentest Nordkoreas löste weltweit Empörung aus. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte, der Test untergrabe die internationale Sicherheit. Die EU sprach von einem weiteren inakzeptablen Verstoss Nordkoreas gegen internationale Verpflichtungen. Japans Vertreter im UNO-Sicherheitsrat sagte, man verurteile das Vorgehen Nordkoreas aufs Schärfste.
Nordkorea treibt Isolation voran
Zuletzt hatte das weitgehend isolierte Land Mitte September eine Rakete abgefeuert, die über Japan hinweggeflogen war. Durch mehrere Raketen- und Atomtests in den vergangenen Monaten haben sich die Spannungen zwischen Nordkorea und den USA erheblich verschärft. Beide Seiten überzogen einander mit Drohungen und Kriegsrhetorik.
US-Präsident Donald Trump und der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe warnten die nordkoreanische Führung, durch die fortgesetzten Raketentests die eigene Sicherheit aufs Spiel zu setzen. Nach einem Telefonat veröffentlichten die beiden Politiker eine gemeinsame Erklärung. Darin heisst es: «Die Provokationen des nordkoreanischen Regimes untergraben seine eigene Sicherheit und treiben seine Isolation in der internationalen Gemeinschaft voran.»
Der UNO-Sicherheitsrat setzte eine Dringlichkeitssitzung an. Das Treffen sei auf Bitten der USA, Japans und Südkoreas für Mittwochnachmittag (Ortszeit) einberufen worden, hiess es bei den Vereinten Nationen in New York.