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Gerangel um Johnsons Nachfolge
Aus Echo der Zeit vom 11.07.2022. Bild: Keystone
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Rennen ums Premieramt Mögliche Johnson-Nachfolger: Selbstdarstellung steht hoch im Kurs

Die Anwärterinnen und Anwärter sind divers in der Herkunft. Sich selbst ins rechte Licht rücken können sie aber alle.

Die berühmte schwarze Türe von Downing Street 10 hatte sich hinter Johnson nach seiner Abdankungsrede kaum geschlossen, als sich sein ehemaliger Schatzkanzler Rishi Sunak im Internet bereits mit einem Hochglanz-Filmchen ins rechte Licht rückte:

 

Sunak erzählt die pathetische Geschichte einer indischen Einwandererfamilie, die sich in Grossbritannien mit Fleiss hochgearbeitet hat. Weggelassen hat er wohlweislich die Tatsache, dass seine Frau wahrscheinlich reicher ist als die Queen und jahrelang in Grossbritannien keine Steuern bezahlt hat. Abgesehen von diesem Detail verkörpert Sunak das pure Gegenteil von Johnson. Er ist seriös und fleissig. Kein Clown, sondern ein Buchhalter.

Ebenfalls hoch gehandelt wird zur Stunde auch die Kandidatur von Penny Mordount. Die aktuelle Staatsministerin für Handelspolitik war einst Offizierin in der Royal Navy und setzt auf maritime Töne. Das Schiff und nicht mehr der Kapitän soll künftig im Fokus stehen:

Die wichtigsten Eigenschaften eines Premierministers seien Glaubwürdigkeit und Integrität, betonen mantraartig alle Kandidaten. Man vergisst dabei beinahe, dass die Mehrheit dieser Lichtgestalten bis wenige Stunden vor dem Niedergang des Illusionskünstlers Johnson nicht auf dem Mond lebten, sondern als Ministerinnen und Minister Teil von dessen Machtuniversums waren. Doch dies ist Vergangenheit – ab heute gelten neue Werte...

Neben Charaktereigenschaften sind Steuersenkungen das Thema der Stunde. Nachdem die Konservativen in den vergangenen Jahren einen astronomischen Schuldenberg angehäuft haben und die Britinnen und Briten unter der höchsten fiskalen Last seit 70 Jahren leiden, versprechen alle Kandidaten – bis auf Sunak – sofortige Steursenkungen in Milliardenhöhe:

Wo dieses Geld eingespart werden soll, bleibt vorderhand ein Geheimnis. Zur Stunde ist fürs Erste das Festival der Verheissungen und Versprechungen angesagt.

Das Rennen darum, wer die Zukunft des Vereinigten Königreichs gestaltet, wird offiziell in der Nacht auf Dienstag starten, wenn die Findungskommission der Partei die Spielregeln des Concours bekannt gibt.

So läuft die Wahl ab

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In einem ersten Schritt wird die konservative Fraktion bis zur Sommerpause des Parlaments das Feld der Bewerberinnen und Bewerber auf zwei Kandidaturen reduzieren.

Die beiden Favoriten werden sich wohl dann im Verlauf des Sommers auf einer landesweiten Wahltournee der Parteibasis stellen müssen. Danach könnten die 200'000 Mitglieder der Konservativen Partei bis Ende Sommer brieflich entscheiden, wer künftig die neue Premierministerin oder der neue Premierminister sein soll.

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Wer folgt auf Boris Johnson?
Aus Tagesschau vom 11.07.2022.
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Echo der Zeit, 11.07.2022, 18:30 Uhr

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