Mindestens 49 Journalisten und andere Medienschaffende sind laut der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) seit Jahresbeginn weltweit wegen ihrer Arbeit getötet worden. Weit mehr als die Hälfte von ihnen mussten in fünf Ländern ihr Leben lassen: Syrien, Mexiko, Afghanistan, Pakistan und Somalia.
Zwar seien deutlich weniger Medienschaffende in bewaffneten Konflikten ums Leben gekommen als in früheren Jahren. Ein Land im Friedenszustand wie Mexiko sei aber heute für Journalisten ebenso gefährlich wie das Bürgerkriegsland Syrien, sagte ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske anlässlich der Jahresbilanz zur Pressefreiheit.
Im Vorjahreszeitraum 2018 waren es noch 86 Getötete gewesen. Die Organisation betrachtet jeweils die Zeitspanne von Jahresbeginn bis 1. Dezember. Die Länder mit den meisten getöteten Journalisten waren Syrien (10), Mexiko (10), Afghanistan (5), Pakistan (4) und Somalia (3). In ganz Lateinamerika wurden insgesamt 14 Journalisten getötet.
Inhaftiert ohne Anklage
Derzeit seien 389 Medienschaffende aufgrund ihrer Tätigkeit im Gefängnis, 12 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte die Organisation weiter mit. Von den inhaftierten Journalisten sitze fast die Hälfte in drei Ländern hinter Gittern: In China (120), Ägypten (34) und Saudi-Arabien (32). In Ägypten und Saudi-Arabien seien die meisten Inhaftierten ohne Urteil oder Anklage im Gefängnis.
In der Türkei seien zwar im Laufe des Jahres Dutzende Journalisten nach Haftstrafen freigelassen worden. Doch mehrere von ihnen wurden nach kurzer Zeit wieder inhaftiert. Das Risiko einer strafrechtlichen Verfolgung sei sogar gestiegen, heiss es im ROG-Bericht.
Weltweit sind bis zum 1. Dezember in diesem Jahr 57 Medienschaffende entführt worden, vor allem in Syrien (30), Jemen (15), Irak (11) und in der Ukraine (1). Die Huthi-Rebellen im Jemen und die Separatisten im Osten der Ukraine behandelten Geiseln als «Häftlinge», denen sie schwere Verbrechen anlasteten und die sie zu hohen Strafen verurteilten.