- Das Hilfsschiff «Ocean Viking» hat innerhalb von 48 Stunden 374 Bootsmigranten im Mittelmeer vor Libyen aus Seenot gerettet.
- Unter ihnen seien 168 Minderjährige, von denen die überwiegende Mehrheit unbegleitet sei.
- Rund 30 Kinder seien im Alter von zwölf Jahren oder jünger. Das berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP
Das Hilfsschiff «Ocean Viking» sucht für die mehr als 370 Bootsmigranten einen sicheren Hafen, wie die die Betreiberorganisation SOS Mediterranee heute Samstag mitteilt. Unter anderem habe sich die Crew mit ihrer Bitte um Aufnahme an Malta und Italien gewandt, nachdem sie von den libyschen Behörden keine Antwort erhalten hatten.
«Mit 374 Überlebenden an Bord und einer zunehmend schlechten Wetterlage müssen wir die geretteten Menschen so schnell wie möglich an dem nächstgelegenen sicheren Hafen von Bord bringen, wie es das Seerecht vorschreibt», sagte Verena Papke, Geschäftsführerin von SOS Mediterranee Deutschland. «Ein solcher sicherer Hafen kann nur ein europäischer sein.»
Knapp die Hälfte der Geretteten ist minderjährig
Die Herkunftsländer der Geretteten seien mehrheitlich Guinea, Mali, Kamerun, die Elfenbeinküste, Sudan und Sierra Leone. Es gab bis Freitag mehrere Einsätze, bei denen die Mannschaft der «Ocean Viking» Männer, Frauen und Kinder aus überbesetzten Schlauchbooten aufnahm. Unter ihnen seien 168 Minderjährige, von denen seien 131 unbegleitet, berichtete SOS Mediterranee. Das Schiff habe allein am Freitagabend 106 Personen an Bord geholt.
Die «Ocean Viking» war nach monatelanger Pause am 11. Januar vom französischen Hafen Marseille ins zentrale Mittelmeer ausgelaufen.
In Libyen herrscht seit fast zehn Jahren Bürgerkrieg. Dabei hat sich das Land zu einem der wichtigsten Transitgebiete für Migranten auf dem Weg nach Europa entwickelt. Viele wollen über Italien nach Europa einreisen.