- Die Crew von Sea-Watch rettete in der Nacht auf Freitag und am darauf folgendem Morgen fast 100 Menschen mit Migrationshintergrund.
- Die Organisation Open Arms half mehr als 150 Migrantinnen, die in Seenot gerieten.
- Gemäss der Nachrichtenagentur Ansa befinden sich zudem auf der Insel Lampedusa mehr als tausend Schutzsuchende.
In der Nacht auf Freitag hat die Crew der «Sea-Watch 3» mehr als 30 Menschen in Seenot gerettet. Darunter auch Kleinkinder und Minderjährige, berichten, die in Berlin ansässigen Helfer. Am Morgen griffen Mitarbeitende der Organisation mehr als 60 Menschen bei einem zweiten Einsatz auf. «Viele Menschen sind verletzt, einige haben schwere Treibstoffverbrennungen», schrieb «Sea-Watch» auf Twitter.
Auch die spanische Organisation Open Arms half mehr als 150 Menschen im zentralen Mittelmeer, meldet sie. Die Crew der Segeljacht «Astral» brachte die Menschen vor der italienischen Insel Lampedusa in Sicherheit. Schon am Donnerstag und auch Freitag erreichten zahlreiche Migrantinnen und Migranten in Booten die kleine Mittelmeerinsel.
Doppelt soviel Migranten wie 2020
Geflüchtete und migrierende Menschen wagen immer wieder die gefährliche Überfahrt in Richtung Europa von den Küsten Libyens und Tunesiens. Das italienische Innenministerium registrierte in diesem Jahr bislang knapp 28'000 Migranten, die in Booten in Italien ankamen. Das ist mehr als doppelt so viel wie im letzten Jahr in dieser Zeit.
Für viele wird die Überquerung im zentralen Mittelmeer zur Todesfalle. Die oft überfüllten Boote kentern. Deshalb sterben immer wieder Menschen. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration der Vereinten Nationen (UN) gab es in diesem Jahr bisher rund 930 Tote Menschen mit Migrationshintergrund im zentralen Mittelmeer.
Kritiker der privaten Seenotrettung im Mittelmeer geben an, dass vor allem Schlepper davon profitierten. Aus ihrer Sicht ist ein Nebeneffekt der Einsätze, dass es mehr Bootsmigranten und mehr Tote auf dieser Route gibt.