- Vor der Küste Bangladeschs ist ein überfülltes Boot mit Flüchtlingen der muslimischen Rohingya-Minderheit aus Burma gesunken.
- Mindestens zwölf Menschen, darunter zehn Kinder, seien ums Leben gekommen, teilte die Polizei mit.
- Nach Angaben von Küstenwache und Grenzbeamten waren rund hundert Menschen an Bord, das Schiff sei damit überfüllt gewesen.
- Das Unglück ereignete sich an der Mündung des Flusses Naf im Grenzgebiet zwischen Burma und Bangladesch.
Nach Angaben von Beamten der Küstenwache und des Grenzschutzes in Bangladesch wurde rund ein Dutzend Menschen gerettet. Ein Augenzeuge sah die Leichen von vier Kindern, zwei Frauen und einem Mann am Strand.
Schlechtes Wetter schuld?
Laut den Behörden waren etwa 40 erwachsene Rohingya-Flüchtlinge an Bord, die übrigen seien Kinder gewesen. Es sei eine Such- und Rettungsaktion eingeleitet worden. Lokale Medien berichteten unter Berufung auf einen Überlebenden, das Boot sei wegen des schlechten Wetters gesunken.
In den vergangenen Wochen hat es bereits zwei Flüchtlingstragödien mit Rohingya gegeben: Am 28. September sank ein Boot mit 80 Flüchtlingen; es gab nur 17 Überlebende. Anfang September wurden 46 Leichen nach dem Untergang eines Bootes an der Seegrenze zwischen Burma und Bangladesch aus dem Wasser geholt. Unter den Toten waren 19 Kinder, 18 Frauen und neun Männer.
Die Vorgeschichte
- 519'000 Angehörige der muslimischen Minderheit sind seit Ende August aus Burma geflohen.
- Wegen der Krise sind bereits 400'000 Rohingya im benachbarten Bangladesch angekommen.
- Angriffe durch militante Rohingya auf Polizei- und Armeeposten im Staat Rakhine hatten zu einer scharfen militärischen Antwort der Sicherheitskräfte geführt.
- Burma weist Darstellungen, es sei ein Völkermord an den Rohingya im Gange, zurück, und bezeichnet die Aufständischen als «Terroristen».