Das Wichtigste in Kürze
- Auf Anweisung von Präsident Nicolás Maduro zieht sich Venezuela aus der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) zurück.
- Das kündigte Aussenministerin Delcy Rodriguez am Mittwochabend (Ortszeit) in Caracas an.
- Hintergrund ist die wiederholte OAS-Kritik am Mitgliedsland, zuletzt wegen des gewaltsamen Vorgehens gegen Demonstranten.
Ihr Land werde der OAS am Donnerstag ein entsprechendes Beschwerdeschreiben vorlegen, das den 24 Monate dauernden Austrittsprozess aus dem Staatenbund einleiten werde, sagte Rodriguez in einer Fernsehansprache.
Auf Twitter liess sich Rodriguez wie folgt verlauten: «Venezuela zieht sich aus der OAS zurück für seine Würde, Unabhängigkeit, Souveränität, für den Frieden und die Zukunft des Vaterlandes.»
Wiederholte OAS-Kritik
OAS-Generalsekretär Luis Almagro hatte die venezolanische Regierung immer wieder heftig kritisiert und Neuwahlen in dem südamerikanischen Land gefordert.
Dazu hielt Rodriguez nun fest: «Niemals werden wir zulassen, dass kriecherische Lohnsklaven Venezuela beleidigen.»
32 Tote seit Anfang April
Die Lage im ölreichsten Land der Welt ist seit Wochen äusserst angespannt. Es herrscht Hyperinflation und eine dramatische Versorgungskrise. Seit Anfang des Monats starben bei politischen Unruhen nach jüngsten amtlichen Angaben 32 Menschen.
Gegner von Präsident Maduro kämpfen für vorgezogenen Parlamentswahlen und für eine Volksabstimmung über eine Absetzung des Staatschefs. Konservative und rechtsgerichtete Regierungsgegner machen Maduro für die schwere Wirtschaftskrise verantwortlich.