Der 79 Jahre alte König tritt nur gelegentlich in der Öffentlichkeit auf. Das Reden fällt ihm schwer. Weil er undeutlich spricht, ist er schwer zu verstehen. Seine erste Rede zur Lage der Nation beschränkte er auf nur rund zwei Minuten.
Schon lange ist man besorgt um seine Gesundheit. Salman hatte im Frühjahr nach dem Tod seines Bruders Abdullah den Thron des Golfkönigreichs bestiegen.
Vowürfe an Syrien
Die eigentliche Rede wurde später aber schriftlich an die Mitglieder des Schura-Rates verteilt. Darin ruft der König zu einer politischen Lösung des syrischen Bürgerkriegs auf. Er macht Syriens Regierung für das Erstarken extremistischer Kräfte verantwortlich. Das Regime habe Hunderttausende Syrer getötet und Millionen vertrieben, erklärt er. Saudi-Arabien gehört zu den schärfsten Gegnern des syrischen Machthabers Baschar al-Assad.
Probleme wegen tiefem Ölpreis
Der König sagte den Saudis trotz des niedrigen Ölpreises weiteres Wachstum voraus. Saudi-Arabien habe genug Reserven, um die wirtschaftlichen Herausforderungen bewältigen zu können. Das weltgrösste Erdölexportland werde sich unabhängiger von dem Rohstoff machen. Dazu sollten die staatlichen Einnahmequellen auf eine breitere Basis gestellt werden. Zudem sollten Investitionen einheimischer und ausländischer Unternehmen erleichtert und die Schaffung neuer Arbeitsplätze gefördert werden, sagte Salman.
Das Königreich Saudi-Arabien leidet stark unter dem niedrigen Ölpreis. Der Haushalt des rohstoffreichen Landes speist sich zu rund 90 Prozent aus Öleinnahmen. Salman kündigte an, die Abhängigkeit vom Öl durch eine Diversifizierung der Wirtschaft zu verringern.