- In der belgischen Stadt Lüttich hat ein Mann zwei Polizisten sowie einen Passanten erschossen.
- Zwei weitere Personen sind verletzt worden. Die Stadtbehörden haben entsprechende Medienberichte bestätigt.
- Die Polizei habe den Angreifer «neutralisiert», sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Lüttich.
Die Gewalttat ereignete sich gegen 10.30 Uhr im Zentrum der Stadt. Laut Staatsanwalt Philippe Dulieu griff der Mann die städtischen Polizeibeamtinnen hinterrücks mit einem Messer an, verletzte sie und tötete sie mit ihren eigenen Dienstwaffen. «Dann eröffnete er das Feuer auf ein geparktes Auto und tötete einen 22-jährigen Mann auf dem Beifahrersitz», sagte Dulieu.
Der Angreifer flüchtete in eine Schule, wo er eine Angestellte der Schule kurzzeitig als Geisel nahm. Als eine Spezialeinheit der Polizei anrückte, «verliess er das Gebäude eröffnete das Feuer auf die Beamten und verletzte einige von ihnen, bevor er erschossen wurde», sagte Dulieu. Die Geisel wurde nicht verletzt.
Das Motiv des Angreifers ist noch unklar. Ein von der Nachrichtenagentur AFP kontaktierter Sprecher der Staatsanwaltschaft Lüttich konnte Presseberichte nicht bestätigen, denen zufolge er während des Angriffs «Allahu Akbar» (Gott ist gross) gerufen haben soll. Ein anderer Sprecher sagte, es gebe «Elemente, die in die Richtung einer terroristischen Straftat gehen».
Nach Informationen des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders RTBF war der Angreifer erst tags zuvor aus der Haft entlassen worden. Der 1982 geborene Mann, sei der Polizei als kriminell und gewaltbereit, jedoch nicht als «radikalisiert» bekannt gewesen, berichtete der Sender. Nach mehreren Gefängnisstrafen soll er zur Vorbereitung auf seine Resozialisierung aus dem Gefängnis entlassen worden sein.
Öffentlichkeit ist sensibilisiert
Belgien war in der Vergangenheit das Ziel mehrerer terroristischer Attacken. Bei der schwersten davon töteten islamistische Extremisten in Brüssel am 22. März 2016 in der Metro sowie am Flughafen 32 Menschen.
Die Terrorwarnstufe wurde erst vor einiger Zeit wieder auf die Stufe zwei herabgesetzt. Ein Anschlag gilt dann als «wenig wahrscheinlich». Behörden, Medien und Bürger sind jedoch nach wie vor sensibilisiert. Die höchste Terrorstufe liegt bei vier.