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Krieg der Zukunft mit «autonomen Waffensystemen»
Aus 10 vor 10 vom 14.02.2017.
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Schlagkraft der Nato Bahnt sich eine neue Weltordnung an?

Das westliche militärische Verteidigungsbündnis, die Nato, verliert an militärischer Stärke. China und Russland rüsten auf. Fredy Gsteiger erklärt, was das für die Welt bedeuten könnte.

SRF News: Wie kommt das Internationale Institut für Strategische Studien zum Schluss, dass die militärische Dominanz des Westens bald zu Ende ist?

Fredy Gsteiger: Die militärischen Kräfteverhältnisse in der Welt ändern sich rapide. Im Westen rüsten viele Länder ab, und das seit Jahren. Auf der anderen Seite rüsten Russland und vor allem China auf. China wird regelrecht zu einer militärischen Supermacht. Es investiert sehr viel in die Luftwaffe und in die Marine. Es hat immer mehr und bessere Waffen, zum Teil Waffen, die fast so kampfkräftig sind wie die hochgezüchteten westlichen Waffen. Neuerdings entwickelt China diese Waffen selber.

Jeder im Westen eingesetzte Dollar bringt weit weniger militärische Kampfkraft als in China oder in Russland.

Es sind jedoch weiterhin die USA, die am meisten für die Rüstung ausgeben. Warum verlieren sie denn an Kampfkraft?

Das ist richtig. Der Rüstungsetat der USA ist nach wie vor grösser als derjenige von Russland und von China. Aber jeder im Westen eingesetzte Dollar bringt weit weniger militärische Kampfkraft als in China oder in Russland. Im Westen ist alles teurer, die Waffen, das Personal und die Strukturen. Die Experten für strategische Studien sagen klar, der Westen würde nicht stärker, wenn man nur die Verteidigungsbudgets hochfahren würde. Es bräuchte auch mehr Effizienz. Es bräuchte vor allem wieder mehr Soldaten, mehr Flugzeuge, mehr Raketen und mehr Kriegsschiffe.

Nato militärisch schwächer

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China rüstet zu einer Supermacht auf. Die Verteidigungsausgaben der Nato nehmen hingegen ab. Das geht aus dem Jahresbericht über das weltweite militärische Kräfteverhältnis hervor, den das Internationale Institut für Strategische Studien (IISS) vorgestellt hat. Die Studie analysiert die militärische Stärke und Rüstungsindustrie von 171 Ländern.

Welche Konsequenzen hat es für Europa, wenn der Westen seine militärische Vormachtstellung verliert?

Wir haben weniger militärische Handlungsoptionen und verlieren dadurch auch politisch an Gewicht. Bisher war klar, wenn der Westen irgend in einem Gebiet eingegriffen hätte, wäre er auch überlegen gewesen. Aber nun wäre es riskant, in Syrien militärisch einzugreifen, wenn Russland schon vor Ort ist. Man sieht es auch bei der Rüstungsexportpolitik. Bisher konnte der Westen Länder mit Rüstungsverboten bestrafen. Mittlerweile können diese Länder, Saudi-Arabien als Beispiel, genauso gute Produkte in China kaufen.

Entsteht eine andere Weltordnung?

Es zeichnet sich ab, dass die Zeiten der westlichen Dominanz in der Weltordnung zu Ende gehen. Das wäre an sich nicht so schlimm, wenn andere demokratische Länder aufsteigen würden. Im Moment ist es aber so, dass die Länder, die mächtiger werden, hauptsächlich Autokratien sind.

Das Gespräch führte Ivana Pribakovic.

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