- Wegen eines Schneesturms sind in Bosnien-Herzegowina mehrere Gebiete von der Aussenwelt abgeschnitten.
- Im Westen des Landes wurde der Ausnahmezustand verhängt, weil alle Zufahrtstrassen zugeschneit sind.
- Landesweit sind 170'000 Haushalte ohne Strom, wie mehrere Energieversorger mitteilten.
Laut dem Stromanbieter Elektrokrajina, der die Gemeinden in der Republika Srpska versorgt, sind rund 50'000 Haushalte ohne Strom. Alle verfügbaren Teams seien mobilisiert und arbeiteten seit dem frühen Morgen daran, die Verbindungen wieder herzustellen.
«Trotz der Bemühungen und pausenlosen Arbeit hat sich die Lage bei der Stromversorgung verschlechtert», erklärte auch der Stromversorger Elektroprivreda BiH. Aktuell stünden bei 127'000 Kunden die Stromzähler still.
Ausnahmezustand im Westen des Landes
Im Westen Bosniens ist die Stadt Drvar mit 17'000 Einwohnern von der Aussenwelt abgeschnitten, weil alle Zufahrtstrassen zugeschneit waren. Für die Region wurde der Ausnahmezustand verhängt. «Die Lage ist extrem schwierig. Es fällt immer noch Schnee. Die Menschen sitzen im Schnee fest», sagte die Vorsitzende des Stadtrats von Drvar, Jasna Pecanac, bosnischen Medien.
In einigen Dörfern in der Umgebung von Drvar seien die Schneeverwehungen bis zu zwei Meter hoch. Der Schneesturm erschwerte die Räumungsarbeiten. Die Stadt benötige weitere Räumfahrzeuge, weil alle verfügbaren Maschinen im Einsatz stünden, sagte Pecanac.
Auch Nachbarländer Serbien und Kroatien betroffen
Auch in Serbien führten starke Schneefälle seit Dienstag zu starken Verkehrsbeeinträchtigungen und Stromausfällen. Im Westen Serbiens wurde deswegen Alarmstufe Rot ausgerufen. Der Wetterdienst warnt vor anhaltenden, starken Schneefällen.
In Kroatien wurden Teile einer Autobahn, die zur Küste führt, für den gesamten Verkehr gesperrt, ebenso zehn weitere Fernstrassen, wie der kroatische Automobilclub HAK mitteilte. An weiteren Abschnitten gelten die Sperren wegen Sturms nur für grössere Fahrzeuge wie Lastwagen, Doppeldeckerbusse und Wohnwagen.