- Bei Schüssen in einem Tram in der niederländischen Stadt Utrecht sind drei Menschen ums Leben gekommen. Laut Polizei wurden zudem fünf Menschen verletzt, drei davon schwer.
- Die genauen Hintergründe des Vorfalls sind noch unklar. Die Polizei schliesst weder ein terroristisches Motiv noch ein Familiendrama explizit aus.
- Der 37-jährige mutmassliche Schütze sei am frühen Abend gefasst worden, gab die Polizei bekannt.
- Im Zusammenhang mit der Tat wurde zwei weitere Verdächtige festgenommen. Laut Polizei ist aber unklar, inwieweit sie beteiligt gewesen sind.
Nach Angaben der Polizei fielen die Schüsse gegen 10.45 Uhr. Der Vorfall ereignete sich im Westen der Stadt, etwa ein Kilometer entfernt von der Altstadt. Utrecht hat etwa 350'000 Einwohner.
Polizei gibt Entwarnung
Die Polizei ging bei der Tat zunächst von einem terroristischen Hintergrund aus. Nach dem Angriff hatte die zuständige Behörde deshalb die höchste Terrorwarnstufe für die Provinz ausgerufen, später aber wieder herabgestuft.
Am Nachmittag gab die Polizei dann weiter Entwarnung. Die Menschen, die am Morgen dazu aufgerufen waren, zuhause zu bleiben, könnten wieder auf die Strasse gehen, berichteten mehrere Nachrichtenagenturen.
Noch immer wird Terrorismus nicht ausgeschlossen. Aber zugleich gibt es auch Hinweise, dass der Angriff eine Beziehungstat sein könnte. «Es gibt viele Fragen und Gerüchte», sagte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte vor Journalisten.
Festgenommener war der Polizei bekannt
Der inzwischen festgenommene Hauptverdächtige soll mit der Polizei in der Vergangenheit wegen zahlreicher Delikte in Konflikt geraten sein. Der niederländische Rundfunk NOS berichtete, der 37-Jährige habe ein langes Vorstrafenregister.
«Wir wissen relativ viel über ihn», sagte Jeuken vom Innenministerium. Im Dezember 2013 wurde er wegen versuchten Mords verurteilt, vor zwei Wochen begann eine Verhandlung wegen eines Vergewaltigungsvorwurfs. Darüber hinaus wurde er wegen Ladendiebstahls, Sachbeschädigung und Beleidigung vor Gericht gestellt.