Der bosnisch-serbische Ex-General Ratko Mladic (75) ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Die Richter des UNO-Kriegsverbrechertribunals für das frühere Jugoslawien sprachen ihn in Den Haag unter anderem des Völkermords in Srebrenica 1995 schuldig.
Mladic war wegen Völkermordes, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Bosnien-Krieges zwischen 1992 und 1995 angeklagt.
Der serbische Ex-General will Berufung gegen das Urteil einlegen.
Die Richter in Den Haag sprachen ihn in zehn der elf Anklagepunkte schuldig. Sie folgten mit dem Strafmass dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidiger hatten auf Freispruch in allen Punkten oder höchstens 15 Jahre Haft
plädiert.
Mladic aus dem Saal geführt
Während der Urteilsverkündung war Mladic aus dem Gerichtssaal entfernt worden, nachdem er lautstark protestiert hatte. Die Verteidigung hatte zuvor erfolglos gefordert, die Urteilsverkündung sei abzukürzen, weil der Blutdruck des Angeklagten gefährlich hoch sei.
Es ging ihm nicht um seine Gesundheit, sondern er versuchte die Richter zu beleidigen.
Mladic war erst 2011 nach 16 Jahren auf der Flucht verhaftet und dem UNO-Tribunal übergeben worden. Der Prozess dauerte rund fünf Jahre. Es ist das letzte Völkermord-Urteil des Gerichts, das nach 24 Jahren zum Jahresende seine Arbeit abschliesst.
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Die Richter des UN-Kriegsverbrechertribunals zum früheren Jugoslawien haben Ratko Mladic in Den Haag unter anderem für den Völkermord in Srebrenica 1995 schuldig gesprochen.
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Der Völkermord von Srebrenica
Die Stadt Srebrenica ist während des Bosnien-Krieges immer wieder Schauplatz heftiger Gefechte. In der Stadt leben vor dem Krieg etwa 11'700 Einwohner. 64 Prozent Bosnier, 28 Prozent Serben. Zur Gemeinde Srebrenica zählen damals 80 weitere Dörfer. Davon sind 23 mehrheitlich serbisch, die restlichen Dörfer zum grössten Teil bosnisch.
Reuters
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Im Sommer 1992 beginnt die dreijährige Belagerung Srebrenicas durch bosnische Serben. Erst im März 1993 kommen erste Hilfskonvois der UNO in die belagerte Stadt. Im März und April 1993 werden unter der Aufsicht des UNHCR Tausende Bosnier aus Srebrenica evakuiert.
Reuters
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Schliesslich überrennen am 11. Juli 1995 bosnisch-serbische Einheiten die damalige UNO-Schutzzone und ermorden rund 8000 muslimische Männer und Jungen. Diese selektierten sie vor den Augen ihrer Familien.
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Die Erstürmung Srebrenicas hatte Ratko Mladic geplant und befehligt.
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Fotos zeigen Mladic, wie er während und nach der Erstürmung muslimischen Kindern Schokolade gibt und weinende Frauen beruhigt. Kurz darauf wird er den Befehl erteilen, ihre Väter und Männer zu töten.
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Umstritten ist die damalige Rolle der UNO-Blauhelmsoldaten. Nach Drohungen von Mladics bosnisch-serbischen Streitkräften bleibt der Schutztruppe nichts anderes übrig, als sich kampflos zurückzuziehen.
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Als «Bild der Schande» geht später die Szene um die Welt, in welcher der sichtlich eingeschüchterte niederländische Kommandant Thom Karremans bei einem Schnaps um das Leben seiner Truppen betteln muss.
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Tausende bosnische Einwohner versuchen, aus Srebrenica zu fliehen. Auch auf der Flucht kommt es immer wieder zu Gefechten, später werden auf den Fluchtrouten Massengräber entdeckt.
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Auch in den Jahren darauf werden immer wieder Leichenteile oder Kleidungsstücke entdeckt.
Reuters
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Auch über zwei Jahrzehnte später suchen Tausende Frauen noch immer nach den Überresten ihrer Männer und Söhne.
Reuters
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Erst 2011 wird Mladic nach 16 Jahren auf der Flucht festgenommen.
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Gut fünf Jahre dauerte der Haager Prozess gegen den bosnisch-serbischen Ex-General. Vor Gericht gab sich Mladic uneinsichtig und überzeugt, moralisch richtig und militärisch brillant gehandelt zu haben.
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Zuallererst hofften die «Mütter von Srebrenica» auf die Höchststrafe für Mladic. Dessen Verurteilung müsse ein Signal sein, dass solche Verbrechen nicht ungesühnt bleiben, forderten sie in Den Haag. Dort verfolgten rund 30 Vertreter von Opfer-Verbänden das Urteil.
Reuters
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