Der frühere Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher kämpft in einem Spital in Frankreich um sein Leben. Nach Angaben seines Managements wird der 44-Jährige nach einem Skiunfall in den französischen Alpen wegen eines «Kopftraumas mit Koma» behandelt. Er habe notoperiert werden müssen. Das Universitätsspital in Grenoble teilte mit, Schumacher befinde sich in «kritischem Zustand».
Unfall abseits der Pisten
Nach bisherigen Informationen war der langjährige Formel-1-Pilot am Sonntagvormittag beim Skifahren im Gebiet von Méribel in den französischen Alpen gestürzt. Polizei und Bergwacht erklärten, der Unfall habe sich am 2783 Meter hohen Saulire in der Nähe der beiden Pisten Chamois und Biche ereignet. Die genauen Umstände des Unfalls soll eine Untersuchungskommission der örtlichen Polizei ermitteln.
Schumacher, der mit seinem 14-jährigen Sohn unterwegs gewesen sein soll, trug nach bisherigen Erkenntnissen beim Unfall einen Helm. Er schlug aber offenbar so heftig auf einen Stein auf, dass er ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitt. Beim Eintreffen des Rettungsdienstes soll er noch bei Bewusstsein gewesen sein. Dann verschlechterte sich sein Zustand aber rapide.
Pariser Hirnspezialist eilt nach Grenoble
Nach dem Sturz wurde Schumacher zunächst in ein Spital in Albertville-Moûtiers gebracht. Von dort wurde er eine Stunde später mit einem Helikopter nach Grenoble verlegt.
Zur Behandlung Schumachers eilte auch der Pariser Hirnchirurg Gérard Saillant nach Grenoble. Er wurde am frühen Abend mit einem Polizeiwagen zur Klinik gebracht. Der anerkannte Spezialist hatte Schumacher schon nach einem früheren Formel-1-Unfall behandelt und ist ein Vertrauter des Deutschen.
Grosse Sorge bei Fans und Kollegen
Die Sorge um Schumi ist bei Fans und Wegbegleitern gross: Schon im Verlauf des Sonntagabends versammelten sich vor der Klinik Formel-1-Anhänger. Der frühere französische Formel-1-Pilot Olivier Panis erschien vor dem Krankenhaus und sagte, er sei «beunruhigt» über den Gesundheitszustand seines Freundes.
Der brasilianische Rennfahrer Felipe Massa wünschte Schumacher via Instagram eine «schnelle Genesung». «Ich bete für Dich, mein Bruder!», fügte Massa hinzu. Auch der Rennfahrer Romain Grosjean verbreitete im Internet Genesungswünsche. Seine Gedanken seien «bei Schumi und seiner Familie», twitterte Grosjean.
Nach Angaben der Klinik in Grenoble sind Schumachers Frau Corinna und seine beiden Kinder an seiner Seite.
Der erfolgreichste Formel-1-Rennfahrer aller Zeiten – Schumacher gewann siebenmal den Titel – hatte den Rennsport in der Formel 1 im vergangenen Jahr aufgegeben. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in der Schweiz.