Bereits vor der gewaltigen Zerstörung durch die Explosion war das Hilfswerk Caritas in Beirut tätig. Frederic Wiesenbach von der Caritas Schweiz ist vor Ort und begleitet die laufenden Projekte und die Soforthilfe.
SRF News: Wie sieht es bei Ihnen zurzeit aus?
Frederic Wiesenbach: Ich bin gerade in einem Viertel in Beirut, in dem die Gebäude stark beschädigt sind. Viele Fenster wurden aus den Rahmen gerissen und die Strassen sind voll mit Leuten, die am Aufräumen sind.
Viele Fenster wurden aus den Rahmen gerissen und die Strassen sind voll mit Leuten, die am Aufräumen sind.
Welche Hilfe kann die Caritas oder können andere Hilfsorganisationen in Beirut leisten?
Wir von Caritas Schweiz und unsere Partnerorganisationen sind gerade bei der Bedarfserhebung. Wir gehen davon aus, dass Bedarf im Bereich medizinischer Nothilfe besteht, aber auch bei der Wiederherstellung von Wohnungen und Häusern.
Sie sind schon länger in Beirut engagiert. Welche Projekte unterstützen Sie hier?
Als Caritas Schweiz unterstützen wir Projekte im Bildungsbereich. Aber wir haben auch ein Projekt, in dem vulnerable Familien mit Nothilfe in Form von Bargeld versorgt werden. Wir gehen davon aus, dass das die Hilfe sein wird, die Familien vor Ort am dringendsten benötigen.
Die längerfristigen Projekte kombinieren Sie nun mit Soforthilfe?
Wir sind auf jeden Fall auf Spendengelder angewiesen, um angemessen auf die Situation reagieren zu können. Nach der Bedarfserhebung werden wir entsprechende Projekte umsetzen können, um die Bevölkerung zu unterstützen.
Wir gehen davon aus, dass die Projekte ab nächste Woche wieder laufen können.
Wurden die Projekte, die Sie betreuen, durch die Explosion beschädigt?
Unser Büro wurde nur leicht beschädigt. Wir haben heute die erste Bestandsaufnahme gemacht. Wir gehen davon aus, dass die Projekte ab nächste Woche wieder laufen können. Wir müssen auch mit den Partnern schauen, wie die Lage mit deren Büros ist.
Können Sie unter diesen Umständen überhaupt weiterarbeiten?
Selbstverständlich. Auch unter den gegebenen Umständen werden Caritas Schweiz und auch unsere Partner auf diese Katastrophe reagieren können.
Das Gespräch führte Daniel Hofer.
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