- Die Nato will die Stabilität in Serbien und in Kosovo schützen.
- Sollte der Konflikt zwischen den beiden Ländern wieder aufflammen, werde die Nato nicht tatenlos zusehen, erklärte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg
- Er traf in Brüssel den serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic.
- Die Lage vor Ort habe sich zwar verbessert, aber es liege in der Verantwortung aller Parteien, eine erneute Eskalation zu verhindern, so Stoltenberg.
Die Spannungen zwischen Serbien und Kosovo waren vor gut zwei Wochen wieder eskaliert. Grund dafür waren neue Einreiseregeln für Serben, die der Kosovo einführen wollte. Auf Druck der USA und der EU wurde die Einführung um einen Monat verschoben.
«Ich rufe alle Seiten auf, Zurückhaltung zu üben und Gewalt zu vermeiden», sagte der Norweger bei einer Pressekonferenz mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic in Brüssel.
Zugleich bekräftigte Stoltenberg, dass die Nato-Mission KFOR jederzeit bereit sei einzugreifen, sollte die Stabilität gefährdet sein. Der seit 1999 im Kosovo stationierten Schutztruppe gehören knapp 4000 Soldaten an.
Serbischer Präsident wiederholt Vorwürfe an Kosovo
Für diesen Donnerstag hat der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell Vucic und den kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti zu einem Vermittlungsgespräch eingeladen. Stoltenberg sagte, er ermuntere alle Seiten, sich flexibel zu zeigen und konstruktiv zu sein.
Vucic liess jedoch erkennen, dass er schwierige Gespräche erwarte: «Wir sind uns in fast nichts einig.» Zugleich wies Vucic den Vorwurf zurück, dass Serbien im mehrheitlich von ethnischen Serben bewohnten nördlichen Kosovo eingreife. «Wir haben nicht provoziert.» Vielmehr habe er eine Liste mit «Provokationen» vorgelegt, die kosovarische Behörden gegen die serbische Minderheit verübt hätten. Unter dem «Vorwand», das organisierte Verbrechen bekämpfen zu wollen, würden kosovarische Polizisten oft gegen Serben vorgehen.
Kosovo gehörte bis 1999 zu Serbien. Nach einem bewaffneten Aufstand der Kosovo-Albaner zwang die Nato den serbischen Staat mit Luftangriffen zum Rückzug. Von 1999 bis 2008 regierte die UN-Verwaltung Unmik die Provinz. Serbien erkennt die von den Kosovaren im Jahr 2008 ausgerufene Unabhängigkeit nicht an.