Die Ursache des schweren Unglücks mit dem Absturz einer Kabine der Luftseilbahn Stresa-Mottarone ist noch ungeklärt und wird aktuell von der Staatsanwaltschaft Verbania untersucht. Nach ersten Informationen wird der Riss eines Seils im oberen Abschnitt der Luftseilbahn als mögliche Unfallursache in Betracht gezogen, melden italienischen Medien.
Die «Tagesschau» hat mit dem Direktor von Seilbahnen Schweiz, Berno Stoffel, über den technischen Betrieb von Luftseilbahnen, Sicherheitsvorschriften und das Vorgehen bei einer Untersuchung nach einem Unfall gesprochen.
SRF News: Was wird nach so einem Unglück genau untersucht?
Berno Stoffel: Solche Untersuchungen sind sehr umfassend. Sie beginnen natürlich mit der Technik, was technisch passiert ist, gehen dann über zum Prozess, wie alles abgelaufen ist an diesem Tag bis hin zur Betriebsorganisation und dem Personal. Also die Frage wurde das Personal geschult und sind die richtigen Anweisungen gegeben worden.
Die Behörden vermuten einen Seilriss. Wie sehen diesbezüglich die Vorschriften aus?
Es gibt europäische Normen. Für die Schweiz und Italien gelten die gleichen Regeln. In der Schweiz haben wir die Seilverordnung, welche sich auf das Seilbahngesetz stützt. Darin sind etwa der Aufbau des Seils, sowie der Transport und die Montage klar geregelt. Auch die Kontrollen während dem Betrieb sind hier festgehalten. Das sind umfassende, regelmässige Kontrollen durch die Behörden in der Schweiz. Das gilt auch für Italien.
Das Gespräch führte Pascal Schmitz.