Roseanne Barr, Star und Hauptfigur der US-Kultserie «Roseanne», twitterte und jetzt ist sie ihren Job los. Denn Ziel ihres Tweets, den die bekennende Trump-Anhängerin abgab, war die afroamerikanische Politikerin und ehemalige Beraterin von Barak Obama, Valerie Jarrett. Barr zwitscherte: «Hätten die Muslimbruderschaft und Planet der Affen ein Baby, würde es aussehen wie Valerie Jarrett.» Die Reaktionen der Internetgemeinde waren so harsch, dass der Fernsehsender ABC gerstern die Erfolgsserie trotz guter Quoten kurzerhand absetzte.
Starbucks, H&M im Visier der Shitstormer
Der Fall Barr ist nur das jüngste Ereignis einer Reihe von Shitstorms, bei denen Milliardenkonzene klein beigeben. Mitte April enschuldigte sich Starkbucks demütig in aller Öffentlichkeit, nachdem zwei farbige Männer in einem Starbucks-Café in Philadelphia verhaftet wurden. Die beiden Männer warteten ohne etwas zu bestellen auf einen Freund, was den Starbucks-Angestellten verdächtig vorkam. Sie riefen die Polizei.
Im Januar zog die Kleidermarke H&M, ein T-Shirt mit dem Aufdruck «Coolest Monkey in the Jungle» zurück, das zu werbezwecken von einem dunkelhäutigen Kindermodell getragen wurde. Als das Internet Sturm lief, entschuldigte sich der Konzern in aller Form. Das T-Shirt ist mittlerweile nicht mehr erhältlich.
Auch Schweizer Unternehmen betroffen
Einer der bekanntesten Shitstorms geht auf die Initiative der Umweltschutz-Organisation Greenpeace zurück. Diese kritisierte 2010, dass eine grosse Menge Palmöl zur Produktion von Nestlés KitKat verwendet werde. Dabei würden wichtige Lebensräume von Orang-Utans zerstört. Greenpeace startete ihre Kampagne mit einem abschreckenden Anti-Nestlé-Video auf YouTube.
In der Folge gelang es dem Schweizer Nahrungsmittelkonzern mit juristischen Mitteln die Greenpeace-Kampagne zu stoppen. Der Konzern aber erreichte damit genau das Gegenteil. Das Video verbreitete sich noch rasanter auf den unterschiedlichsten Internet-Plattformen. Letztlich musste der Konzern versprechen, mit NGOs zusammenzuarbeiten und nur noch Rohstoffe aus nachhaltiger Produktion zu verwenden.
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Bild 1 von 4. Unzufrieden mit seinem Dell-Produkt, machte Jevv Jarvis2005 seinem Unmut im Netz Luft. Dell aber reagierte nicht. Viele andere schlossen sich der Meinung des enttäuschten Kunden an und veröffentlichten Ihre schlechten Erfahrungen mit Dell-Produkten. Dieser Vorfall ging unter dem Namen Dell Hell (“Die Dell Hölle”) in die Geschichte ein. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 4. Die Deutsche Bahn kam 2010 auf Idee eine Ticketaktion über Facebook anzukurbeln. Facebook-Nutzer gebrauchten die Plattform aber, um Ihren Unmut über den mangelnden Service, zu hohe Preise, Unpünktlichkeit und das Großprojekt Stuttgart 21 loszuwerden. Die Seite musste später geschlossen werden. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 4. Greenpeace kritisierte 2010, dass der Nestlé eine grosse Menge Palmöl zur Produktion von KitKat verwendet.Sie startete eine Kampagne mit einem abschreckenden YouTube-Video. Nestlé stoppte diese mit juristischen Mitteln. Sie erlangte dadurch noch mehr Aufmerksamkeit. Der Konzern versprach nur noch Rohstoffe aus nachhaltiger Produktion zu verwenden. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 4. Im Mai 2018 hat die US-Komikerin Roseanne Barr hat eine afroamerikanische Politikerin und ehemalige Beraterin von Barak Obama auf Twitter beleidigt. Deshalb will ABC ihre Sendung "Roseanne" nun trotz guter Quoten auslaufen lassen. Bildquelle: Keystone.