«Nothing Compares to you – nichts ist mit dir vergleichbar», mit diesem Song ist Donald Trump Ende Februar bei Kundgebungen für seine Präsidentschaftskandidatur aufgetreten. Während das Lied eigentlich von einer schmerzhaften Trennung erzählt, scheint Trump vor allem die oben genannte Zeile im Refrain zu gefallen.
Dass Sinéad O'Connors Welthit bei einem Trump-Auftritt verwendet wurde, sorgt nun für Empörung bei ihrer Erbgemeinschaft. In einer gemeinsamen Mitteilung forderten O’Connors Erben und ihre Plattenfirma Chrysalis Trump auf, die Musik der verstorbenen Sängerin nicht mehr für seinen Wahlkampf zu verwenden. Die irische Sängerin, die 2023 im Alter von 56 Jahren gestorben ist, hatte den ehemaligen US-Präsidenten schliesslich als «biblischen Teufel» bezeichnet.
Sinéad O'Connor habe «nach einem strengen Moralkodex gelebt, der von Ehrlichkeit, Freundlichkeit, Fairness und Anstand gegenüber ihren Mitmenschen geprägt war», heisst es in dem Schreiben. «Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass Sinéad angewidert, verletzt und beleidigt gewesen wäre, wenn jemand, den sie selbst als ‹biblischen Teufel› bezeichnet hatte, ihre Arbeit auf diese Weise falsch dargestellt hätte.»
Immer mehr Musiker stellen sich gegen Trump
Die Liste von Musikerinnen und Musiker, die sich gegen die Verwendung ihrer Songs durch Trump gewehrt haben, ist lang. Im Jahr 2018 drohte US-Sängerin und Schauspielerin Rihanna mit rechtlichen Schritten, nachdem Trump «Don't Stop the Music» bei einer seiner Kundgebungen verwendet hatte.
Schon Queen hatte gegen die Verwendung ihres Songs «We Are The Champions» durch Trump protestiert. Auch Adele bestand darauf, dass ihre Musik nicht in politischen Wahlkämpfen verwendet wird, nachdem Trump 2016 auf Kundgebungen «Rolling in the Deep» und «Skyfall» verwendete.
Im selben Jahr liess Trump «You Can't Always Get What You Want» von the Rolling Stones bei einem Auftritt spielen. Daraufhin schickte die Band Unterlassungserklärungen an Trump. Im Juni 2020 verwendete er das Lied jedoch erneut und die Bandmitglieder drohten mit rechtlichen Schritten, falls es erneut gespielt wird.
Auch die Familie des verstorbenen italienischen Opernsängers Luciano Pavarotti protestierte gegen die Verwendung seiner Aufnahme von «Nessun Dorma» durch Trump bei einer politischen Kundgebung im Jahr 2016. Seine Familie erklärte, die Ansichten von Trump zur Einwanderung stünden im Widerspruch zu Pavarottis Bemühungen, Geld für Flüchtlinge zu sammeln.
Sir Elton John, einer der erfolgreichsten Musiker der Geschichte, hat sich ebenfalls gegen Donald Trump ausgesprochen, nachdem dieser bei Kundgebungen «Rocket Man» und «Tiny Dancer» einsetzte. Er glaube, dass er als britischer Musiker keinen Platz in der US-Politik habe, sagte Elton John und betonte, dass sich seine politischen Ansichten stark von denen Trumps unterschieden.
Auch Musiker wie Bruce Springsteen, Phil Collins, Linkin Park, Tom Petty und Steven Tyler haben Trump verklagt oder ihm mit rechtlichen Folgen gedroht, nachdem er ihre Songs ohne Erlaubnis bei seinen Wahlkampfauftritten gespielt hatte.
Neil Young ging sogar so weit, seinen Song «Lookin For A Leader» zu einem Song gegen Trump umzuschreiben, nachdem dieser seine Musik unerlaubt verwendet hatte.