SRF News: Die Glückskette arbeitet immer mit Partner-Hilfswerken vor Ort zusammen. Wofür genau wird das Geld eingesetzt, wenn jetzt jemand für die geflohenen Rohingya spendet?
Daniela Toupane, Sprecherin der Glückskette: Die Betroffenen befinden sich in einer akuten Notlage. Sie brauchen Unterkünfte, medizinische Versorgung sowie sauberes Wasser und Nahrung. Zudem brauchen viele Kinder Hilfe, entweder weil sie alleine geflohen sind oder weil sie auf der Flucht ihre Eltern verloren haben.
In Burma, von wo die Rohingya flüchten, können Hilfswerke nicht arbeiten. Heisst das, dass die Hilfe im Nachbarland Bangladesch stattfindet – dort wo sich nun mehrere Hunderttausend Rohingya befinden?
Ja. Einige unserer Partner-Hilfswerke arbeiten schon seit Jahren in Bangladesch und sind teilweise auch schon seit längerem in Cox Bazar tätig – dort, wo die Rohingya aus Burma nun Zuflucht suchen. Ob und wie in Burma selber Hilfe möglich werden könnte, wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen.
Wie schwierig ist es, die Leute für Spenden zu animieren, wenn es um Katastrophen geht, die von Menschen verursacht wurden – wie jetzt in Bangladesch?
Spenden ist eine emotionale Geschichte. Entweder sind wir berührt vom Schicksal der hilfsbedürftigen Menschen – oder nicht. Naturkatastrophen haben die Eigenschaft, dass sie jede und jeden jederzeit treffen können. Das löst Betroffenheit aus. Die Bilder der Rohingya auf der Flucht, die wir via Medien jetzt sehen, sind sehr bedrückend und Treffen die Menschen im Herzen. Deshalb hoffen wir jetzt auf Spenden, damit wir die nötige Soforthilfe leisten können.
Das Gespräch führte Miriam Knecht.