- Zwei US-Astronauten sind wieder sicher zurück auf der Erde.
- Robert Behnken und Douglas Hurley waren vor zwei Monaten im Raumschiff «Crew Dragon» zur Weltraumstation ISS gestartet.
- Es war der erste bemannte Flug mit einer Rakete, die vom privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX von Elon Musk entwickelt worden ist.
- Die Astronauten wasserten am Sonntagnachmittag mit der Kapsel «Endeavour» im Golf von Mexiko vor der Küste des US-Bundesstaates Florida.
Liveaufnahmen der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten die Wasserung, den sogenannten «Splashdown». Behnken und Hurley waren Ende Mai vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida aus gestartet. Das Raumschiff hatte zuvor von einer Geschwindigkeit von 28'000 Kilometern pro Stunde im Orbit auf 24 Kilometer pro Stunde abgebremst. Vier grosse Fallschirme hatten sich wie geplant am Ende des Sinkfluges geöffnet.
Im Raumfahrtzentrum von «SpaceX» brach im Moment der Wasserung Jubel aus. Mike Heiman, Chief Operating Officer von SpaceX, begrüsste die Astronauten per Funk aus dem Kontrollraum: «Welcome back to planet earth – thank you for flying SpaceX.» («Willkommen zurück auf der Erde – danke, dass sie mit SpaceX geflogen sind.») Kommandant Doug Hurley antwortete: «Es war eine Ehre und ein Privileg.»
Es war nach fast neunjähriger Pause das erste Mal, dass Astronauten von den USA aus zur Weltraumstation ISS flogen, und das erste Mal, dass sie von einem privaten Raumfahrtunternehmen befördert wurden. SpaceX, ein Unternehmen von Elon Musk (Tesla, PayPal), hatte zuvor nur Fracht zur ISS transportiert.
Flüge zur ISS waren von der Nasa schon für 2017 angekündigt gewesen – wegen technischer Probleme, Finanzierungsschwierigkeiten und Umstrukturierungen nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten war das Projekt aber immer wieder aufgeschoben worden.
Zuletzt waren im Sommer 2011 Astronauten mit der Raumfähre «Atlantis» zur ISS geflogen. Danach mottete die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa ihre Space-Shuttle-Flotte aus Kostengründen ein und war seither für Flüge zur ISS auf Russland angewiesen. Das war mit rund 80 Millionen Euro pro Flug in einer russischen Sojus-Kapsel nicht nur teuer, sondern kratzte auch mächtig am amerikanischen Ego.