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Steinmeier ist Bundespräsident «Lasst uns mutig sein»

Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland hat einen neuen Bundespräsidenten: Frank-Walter Steinmeier.
  • Die Bundesversammlung – ein Gremium, das nur zur Wahl eines Staatsoberhauptes zusammentritt – wählte den früheren Aussenminister im ersten Wahlgang.

Steinmeier wurde mit 931 von 1239 gültigen Stimmen der Bundesversammlung gewählt. Der 61-jährige war der gemeinsame Kandidat der grossen Koalition und galt somit schon von vorneherein als klarer Favorit.

Staatsoberhaupt in «schwierigen Zeiten»

Die anderen Bewerber – der Armutsforscher Christoph Butterwegge als Linken-Kandidat, AfD-Vize Albrecht Glaser, der Jurist Alexander Hold (Kandidat für die Freien Wähler) und Engelbert Sonneborn (Kandidat Die Partei) – blieben erwartungsgemäss chancenlos.

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«Ich bin überzeugt, er wird ein hervorragender Bundespräsident sein», sagte Regierungschefin Angela Merkel nach der Wahl im Reichstag. Er werde Staatsoberhaupt in «schwierigen Zeiten». Sie traue Steinmeier zu, «dass er unser Land sehr gut begleiten wird», so Merkel. Steinmeier habe «in schwierigen Situationen immer Fingerspitzengefühl» bewiesen. Diese Eigenschaft werde ihm auch im neuen Amt «sicher sehr gut helfen».

«Vernunft, Versöhnung, Frieden»

Steinmeier selbst rief die Deutschen in einer kurzen Rede nach der Wahl zu mehr Zuversicht auf. «Lasst uns mutig sein. Dann jedenfalls ist mir um die Zukunft nicht bange.» Die Erwartungen an Deutschland als stabile Demokratie seien in aller Welt hoch. «Wenn dieses Fundament anderswo wackelt, dann müssen wir umso fester zu diesem Fundament stehen.»

Es sei in Deutschland nicht alles gut, aber gerade die Bundesrepublik habe nach 1945 gezeigt, dass vieles besser werden könne. Das Land stehe für Vernunft, Versöhnung, Frieden und ein geeintes Europas.

Dies müsse unbedingt verteidigt werden.

Steinmeier war zuvor von der Bundesversammlung im ersten Wahlgang zum Bundespräsidenten gewählt worden. Er war der gemeinsame Kandidat von SPD und Union.

Gauck noch bis Mitte März im Amt

Steinmeier tritt die Nachfolge von Joachim Gauck an. Der 77-Jährige hatte nach fünf Jahren nicht wieder kandidiert. Er bleibt noch bis zum 18. März dieses Jahres im Amt.

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