- Der Pro-Europäer Emmanuel Macron hat die Präsidentenwahl in Frankreich klar gewonnen.
- Nach Hochrechnungen von France 2 setzte sich der 39-Jährige in der Stichwahl mit 65,5 Prozent gegen die rechtspopulistische Marine Le Pen durch. Die Front-National-Politikerin kam demnach auf 34,5 Prozent der Stimmen.
- Le Pen hat ihre Niederlage eingestanden. Sie habe Macron angerufen, um ihm zu gratulieren.
- Das Interesse war in der Endrunde gering. So haben sich an der Stichwahl nur 73 bis 74 Prozent der Wahlberechtigten beteiligt – so wenige wie seit 1969 nicht mehr.
- Sondersendung zum Wahlausgang in Frankreich ab 22.40 Uhr auf SRF 1 und hier im Livestream.
Der Ticker ist abgeschlossen
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23:24
Bonne soirée
Das war unsere Berichterstattung im Live-Ticker zur zweiten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich. Sie finden hier die wichtigsten Ereignisse des Tages als Video oder Audio und zum Nachlesen.
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23:16
Macron mit 64,16 Prozent gewählt
Mit mehr als 40 Millionen Stimmen von insgesamt 47 Millionen registrierten Wählern ist Emmanuel Macron mit 64,16 Prozent der gültigen Stimmen als Präsident gewählt worden. Das bestätigt das Innenministerium offiziell.
Rund 9 Prozent der Wahlzettel waren gemäss den Angaben leer oder ungültig. 24,5 Prozent der Wähler enthielten sich der Stimme.
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23:12
SRF-Korrespondenten zu Macrons Auftritt
Die SRF-Korrespondenten Alexandra Gubser, Michael Gerber und Mirjam Mathis in Paris zu ihrem ersten Eindruck von Emmanuel Macron.
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23:00
Ein Sieg gegen schwache Gegner
Emmanuel Macron ist der Wahlsieger. So deutlich das Resultat der Stichwahl gegen Marine Le Pen auch ist – der Kampf um die politische Macht in Frankreich ist noch nicht entschieden. Dafür braucht es eine Mehrheit im Parlament, das im Juni gewählt wird.
Die Analyse von SRF-Auslandredaktor Daniel Voll. -
22:54
Macrons Rede vor seinen Anhängern beim Louvre
Begleitet von der Europahymne, Beethovens «Ode an die Freude», ist der künftige französische Präsident Emmanuel Macron vor seine Anhänger getreten. Er wurde im Innenhof des Museums Louvre, im Cour Napoléon, von Tausenden jubelnden Anhängern empfangen.
«Was wir geschafft haben, war noch nie dagewesen. Alle haben gesagt, das ist unmöglich. Aber sie kannten Frankreich nicht!», rief Macron.
«Ich möchte schliesslich auch noch denjenigen etwas sagen, die für Frau Le Pen gestimmt haben. Nein – keine Buh-Rufe! Sie müssen nicht ausgepfiffen werden. Sie haben heute einer Wut Ausdruck verliehen und ich respektiere ihre Überzeugungen. Ich werde alles tun, damit es keinen einzigen Grund mehr geben wird, um für die Extremen zu stimmen.»
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22:35
Sondersendung «Kampf ums Elysée» um 22:35 Uhr
SRF ordnet den Machtwechsel und die Wahl Emmanuel Macron in Frankreich ein. Gäste im Studio sind:
- Sabine-Russ Sattar. Sie hat sich als Politikwissenschaftlerin und Demokratieforscherin der Universität Kassel vertieft mit Frankreich befasst.
- Jürg Altwegg. Der Frankreich-Beobachter, Autor und Journalist, schreibt unter anderem für die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» und die «Weltwoche».
- Zugeschaltet sind die SRF-Korrespondenten Alexandra Gubser, Michael Gerber, Mirjam Mathis in Paris und Sebastian Ramspeck in Brüssel.
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22:33
Die Stichwahl auf einen Blick
Die Karte von Frankreich, aufgelöst nach Gemeindegrenzen zeigen das Resultat der Stichwahl. Dunkelblau die Gemeinden, die mehrheitlich Marine Le Pen gewählt haben, grau für Emmanuel Macron.
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22:19
Emmanuel Macron unterwegs zum Louvre
Der künftige Präsident Emmanuel Macron hat sein Partei-Hauptquartier in der Stadt verlassen und ist unterwegs zum Louvre, wo sich seine Anhänger bereits versammelt haben.
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21:57
4,2 Millionen leere oder ungültige Stimmen
Bei der Präsidentschafts-Stichwahl haben nach einer Analyse des Instituts Ipsos 4,2 Millionen Franzosen leere Wahlumschläge oder ungültige Wahlzettel abgegeben. Das sind 8,9 Prozent der mehr als 47 Millionen Wahlberechtigten und so viele wie noch nie in Frankreich.
Die Wahlbeteiligung in der zweiten Runde lag bei 74,3 Prozent und damit so niedrig wie seit 1969 (68,9 Prozent) nicht mehr.
Laut dem Institut Ipsos konnte sich Marine Le Pen bei den Arbeitern durchsetzen. 56 Prozent stimmten für die FN-Politikerin, 44 Prozent für Macron. Sozial Schwache (69 Prozent) bevorzugten ebenfalls Le Pen, und nur 31 Prozent setzten auf Macron. Überhaupt konnte Le Pen in allen sozialen Schichten Anklang finden – mindestens einer von drei Wählern stimmte für sie.
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21:45
Antrittsrede von Emmanuel Macron
«Französinnen und Franzosen im In- und Ausland.
Sie haben sich dafür entschlossen, mir Ihr Vertrauen zu schenken. Ich spreche Ihnen dafür meine tiefste Dankbarkeit aus.
Das ist eine grosse Ehre und eine grosse Verantwortung. Und keine Selbstverständlichkeit. Heute Abend wende ich mich an alle zusammen, ans französische Volk.
Ich werde Frankreich verteidigen. Seine Interessen, seine Reputation, seine Botschaft, ihr Engagement. Ich werde Europa verteidigen. Die Schicksalsgemeinschaft, die sich die Völker unseres Kontinents gegeben haben.
Unsere Zivilisation steht auf dem Spiel, unsere Art zu leben, frei zu sein, unsere Werte, unsere gemeinsamen Firmen und unsere Hoffnungen.
Für die kommenden fünf Jahre werde ich mit Demut, Aufopferung, Entschlossenheit Frankreich in ihrem Namen dienen.
Vive la République ! Vive la France !»
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21:42
Front National: Neuer Name für die Opposition
Der Front National (FN) will seinen Parteinamen ändern. Der FN werde sich in eine neue politische Kraft verwandeln und dann auch nicht mehr denselben Namen tragen, sagte Partei-Vizechef Florian Philippot am Abend auf dem Fernsehsender TF1.
Marine Le Pen erklärte am Wahlabend, dass sie eine tiefgreifende Umwandlung des Front National vorschlagen werde, um noch mehr Menschen zu erreichen. Ziel sei eine Fortführung der «Patriotischen und Republikanischen Allianz».
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21:35
Wahlfeier vor dem Louvre
Anhänger von Wahlsieger Macron haben sich am Sonntagabend auf dem Platz am Pariser Louvre versammelt. Dort will der 39-Jährige seinen Wahlsieg feiern. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Menschen nach der Öffnung der Zugänge auf das Gelände strömten und mit Frankreich-Flaggen versorgt wurden.
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21:29
Donald Trump freut sich auf Zusammenarbeit
US-Präsident Donald Trump hat seine Gratulation an Macron «für seinen grossen Sieg» selbst getwittert: «Ich freue mich sehr mit ihm zusammenzuarbeiten.»
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21:17
So geht es bei der Machtübernahme weiter
Frankreichs neuer Staatspräsident übernimmt schon in wenigen Tagen die Macht im Élysée-Palast. Am Sonntag, 14. Mai läuft die Amtszeit von François Hollande ab. Emmanuel Macron übernimmt dann auch das Kommando über die französischen Streitkräfte.
Üblich ist es auch, dass der Premierminister den Rücktritt seiner Regierung anbietet. Regierungschef Bernard Cazeneuve ist aber rechtlich nicht zum Rücktritt verpflichtet.
Auf den neuen Präsidenten Macron wartet aber ab sofort ein weiterer Wahlkampf um die Nationalversammlung. Von den Parlamentswahlen am 11. und 18. Juni hängt ab, ob Macron eine Mehrheit hinter sich hat. Wenn ihm das nicht gelingt, wäre er gezwungen, mit einem Premierminister aus einem anderen politischen Lager in die «Cohabitation» zu gehen.
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20:53
Emmanuel Macron
Der neue französische Präsident Emmanuel Macron sieht sein Land am Beginn einer neuen Ära, wie er verschiedenen Nachrichtenagenturen sagte:
«Eine neue Seite unserer langen Geschichte wird heute Abend aufgeschlagen, die der Hoffnung und des wiedergefundenen Vertrauens»
Ein Kurzporträt des neuen Präsidenten:
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20:40
Gratulationen an Macron
Der noch amtierende Präsident François Hollande hat Emmanuel Macron «chaleureusement» (herzlich) zu seiner Wahl gratuliert.
Auch die Spitzen der EU gratulieren Macron. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker schrieb auf Twitter: «Die Franzosen haben eine ‹europäische Zukunft› gewählt.»
EU-Ratspräsident Donald Tusk beglückwünschte das französische Volk, «dafür, dass es Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gewählt hat anstatt die Tyrannei der Fake News».
Auch die britische Premierministerin Theresa May gratulierte Macron «herzlich» zu Wahlsieg.
Österreichs Aussenminister Sebastian Kurz teilt mit, es sei «wichtig, dass Frankreich nun umfassende Reformen angeht». Die EU brauche ihn für ein «proeuropäisches Frankreich, das an den notwendigen Veränderungen in der EU mitwirkt.»
Italiens Ministerpräsident Paolo Gentiloni hat mit Erleichterung auf den klaren Sieg Macrons reagiert. «Hoch lebe Präsident Macron.» Auf Twitter schrieb er: «Eine Hoffnung geht durch Europa.»
Für die deutsche Bundesregierung twitterte Regierungssprecher Steffen Seibert: «Ihr Sieg ist ein Sieg für ein starkes geeintes Europa und für die deutsch-französische Freundschaft.»
Bundespräsidentin Doris Leuthard twitterte, dass die Schweiz und Frankreich durch eine gemeinsame Sprache und die gemeinsamen Werte Freiheit und Demokratie verbunden seien. «Ich bin überzeugt, (...) dass unsere beiden Länder die stabile und positive Zusammenarbeit weiterverfolgen und vertiefen», teilte Bundesratssprecher André Simonazzi im Namen Leuthards über Twitter mit.
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20:22
Analyse von SRF-Korrespondentin Alexandra Gubser
Mit dem Wahlsieg sei es für Emmanuel Macron allerdings noch nicht gemacht, sagt Alexandra Gubser in Paris. Das Datum, auf das es ankomme, sei der 11. und der 18. Juni. Dann müsse Macron bei den französischen Parlamentswahlen eine Mehrheit auch in der Assemblée nationale erzielen.
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20:18
Stellungnahme von Marine Le Pen
Marine Le Pen beglückwünscht Emmanuel Macron zur Wahl und gesteht ihre Niederlage ein. Sie bedankt sich für alle, die ihr die Stimme gegeben haben. Der Front National werde jetzt zur stärksten Oppositionspartei.
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20:07
Erstanalyse von SRF-Auslandredaktor Daniel Voll
Die 65,1 Prozent sind auf den ersten Blick ein glänzendes Resultat. Doch die Stimmbeteiligung ist mit 75 Prozent so tief wie seit 38 Jahren nicht mehr in einer Stichwahl. Die vielen Leerstimmen zeigen den Unmut vieler Wähler über die Politik. Sie mochten sich nicht entscheiden.
Dabei war der Kontrast zwischen den beiden Kandidaten so scharf wie selten: Die Nationalistin Marine Le Pen, die polarisiert, gegenüber dem überzeugten Europäer Emmanuel Macron, der mit seiner Bewegung «En Marche!» politisch neue Wege zwischen links und rechts suchen will.
Marine Le Pen braucht nur wenige Minuten, bis sie ihre Niederlage einräumte. Sie verbindet das auch mit einer Kampfansage. Nicht nur gegen Sieger Emmanuel Macron – sie will Chefin der gesamten Opposition sein. Das ist mit Blick auf die Parlamentswahlen im Juni eine Kampfansage an die traditionellen Rechtsparteien.
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20:00
Emmanuel Macron wird neuer Staatspräsident
- Emmanuel Macron erreicht 65,1 Prozent.
- Marine Le Pen erhält 34,9 Prozent.
Gemäss ersten Hochrechnungen des Instituts Ipsos/Sopra Steria für France Télévisions und Radio France setzte sich der 39-Jährige Macron in der Stichwahl damit klar gegen Le Pen durch.