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Julian Assange kommt frei und kehrt nach Australien zurück
Aus 10 vor 10 vom 25.06.2024.
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Stimmen aus der Community «Julian Assange ist weder kriminell noch ein Held»

Das juristische Hin und Her, welches seit 2010 immer wieder für Schlagzeilen sorgte, kommt voraussichtlich zu einem Ende: Julian Assange konnte überraschend das britische Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh verlassen, in welchem er seit 2019 inhaftiert war. Das sagt die SRF-Community dazu.

Bereits im April dieses Jahres sagte US-Präsident Joe Biden, dass man es in Erwägung ziehe, auf die Auslieferung des WikiLeaks-Gründers zu verzichten. Nun kam es also zu einem Deal zwischen der Weltmacht und dem Australier. Der 52-Jährige muss sich einzig der Verschwörung zur Beschaffung und Weitergabe von als geheim eingestuften US-Verteidigungsdokumenten schuldig bekennen. Im Gegenzug droht ihm keine weitere Haftstrafe – zuvor drohten ihm wegen Spionage bis zu 175 Jahre Haft.

Was ist WikiLeaks?

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WikiLeaks existiert seit 2006. Es bietet für Whistleblower eine Plattform für Enthüllungen, etwa von Regierungsdokumenten. 2010 wurden beispielsweise Hunderttausende geheime US-Militärdokumente über die Kriege in Afghanistan und Irak darauf veröffentlicht. Daraufhin wurde Julian Assange von den USA Geheimnisverrat vorgeworfen.

In der SRF-Community stösst diese Wende in dem jahrelangen Prozess-Marathon von Assange auf positive Reaktionen. So schreibt Ava Weiler: «Für mich persönlich ist Assange ein Whistleblower wie Snowden, also sehr mutige Menschen, welche es mit ihren Enthüllungen gewagt haben, gegen diese Weltmacht USA anzutreten». Und auch Userin Daniela Langenauer schreibt: «Ich bin einfach sehr erleichtert, dass sich nun endlich eine für beide Seiten akzeptable Lösung findet. Herr Assange hat wichtige Missstände aufgedeckt und deshalb sollte er nun endlich mit seiner Familie in Frieden leben können.»

Das Veröffentlichen von Missständen und Verbrechen ist durchaus wichtig.
Autor: Micha Koller SRF-User

Und auch User Jaro Bels hat viel Lob für den Australier übrig: «Gut, dass es solche mutige grosse Menschen gibt. Es sind leider nur wenige.»

«An Assange scheiden sich die Geister»

Allerdings sind die Taten von Assange nicht bei allen Userinnen und Usern über alle Zweifel erhaben. So schreibt Michel Koller: «Das Veröffentlichen von Missständen und Verbrechen ist durchaus wichtig, aber da wurden Hunderttausende Dokumente online gestellt und damit auch schützenswürdige Informationen. Dabei hätte man ja durchaus ein Netzwerk gehabt, welche dies hätte aussortieren können, aber man wollte ja die grosse Aufmerksamkeit.»

Oder auch Andi Raschle aus der SRF-Community: «An Assange scheiden sich die Geister. Mut hatten eigentlich eher diejenigen, welche Wikileaks die Informationen zugespielt haben. Ich persönlich sehe in Assange weder einen Helden noch einen ernsthaften Journalisten. Die Strafverfolgung seitens der USA ist definitiv zu weit gegangen, wenn auch bis zu einem gewissen Punkt verständlich.»

Vielleicht ging Assange hier und dort zu weit.
Autor: Ueli von Känel SRF-User

Und auch Felix Meyer aus der SRF-Community sieht den Australier als mehrschichtige Person: «Julian Assange mag einen speziellen Charakter haben, doch er ist weder kriminell noch ein Held. So zumindest sehe ich es. Er hat die USA an einer empfindlichen Stelle getroffen und das wurde mit allen möglichen Mitteln, auch fiesen, versucht zu bestrafen.»

User Ueli von Känel sieht durch das, was Assange mit seiner Plattform erreicht hatte, seine Taten legitimiert, wie er schreibt: «Manchmal braucht es halt illegale Wege, um Verbrechen aufzudecken. Vielleicht ging Assange hier und dort zu weit. Aber am Schluss zählt meines Erachtens das Resultat, zum Beispiel das Aufdecken von Kriegsverbrechen.

Mittlerweile hat Julian Assange als freier Mann australischen Boden betreten. Jedoch darf er nun, ohne offizielle Einladung, keinen US-amerikanischen Boden betreten, wie das US-Justizministerium mitteilte – auch dies sei Teil des Deals zwischen der Weltmacht und dem 52-Jährigen gewesen.

10vor10, 25.06.2024, 21:50 Uhr

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