Was ist passiert? Im jahrelangen rechtlichen Gezerre um den australischen Wikileaks-Gründer Julian Assange gibt es eine überraschende Wende. Nach fünf Jahren Haft in London wurde Assange aus dem Gefängnis freigelassen. Im Gegenzug für ein teilweises Schuldbekenntnis ist Assange wegen seiner bereits in Grossbritannien verbüssten Haft auf freiem Fuss – und mit einer Chartermaschine unterwegs in Richtung Heimat.
So lange dauert das Justizdrama schon
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Assange hatte vor etwa fünf Jahren seine Haft im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London angetreten. Vor seiner Festnahme im April 2019 hatte er sich sieben Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London dem Zugriff der Strafverfolgungsbehörden entzogen. Diese hatten ihn zunächst wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden ins Visier genommen. Diese Anschuldigungen wurden später jedoch aus Mangel an Beweisen fallen gelassen. Menschenrechtsorganisationen, Journalistenverbände, Künstler und Politiker fordern seit Langem Assanges sofortige Freilassung.
Warum ist Assange freigekommen? Ein US-Gericht auf der Marianen-Insel Saipan – einem US-Aussengebiet im Westpazifik – segnete am Mittwoch einen Deal zwischen dem Australier und der amerikanischen Justiz ab. Assange bekannte sich in einem von 18 Anklagepunkten schuldig. Konkret bekannte er sich der Verschwörung zur unrechtmässigen Beschaffung und Verbreitung von geheimen Unterlagen schuldig. Im Gegenzug ist Assange wegen seiner bereits in Grossbritannien verbüssten Haft nun auf freiem Fuss.
Wie geht es jetzt weiter? Julian Assange hat die US-Pazifikinsel Saipan nach der Gerichtsverhandlung verlassen und ist nun auf dem Weg in die australische Hauptstadt Canberra. Der gecharterte Privatjet wird voraussichtlich am Mittwoch gegen 19:30 Uhr Ortszeit (11:30 Uhr Schweizer Zeit) in Canberra landen. Medien zufolge will sich Assange nach seiner Ankunft erstmals öffentlich äussern.
Was wird Assange vorgeworfen? Die USA hatten jahrelang Assanges Auslieferung verlangt. Sie warfen ihm vor, mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Ihm drohten bis zu 175 Jahre Haft wegen Spionage. Assanges Unterstützer sehen ihn hingegen wegen des Aufdeckens von US-Kriegsverbrechen im Visier der Justiz aus Washington.
Das sind die Reaktionen: «Ich bin sehr zufrieden, dass wir bei dieser Gelegenheit ein positives Ergebnis erzielt haben, das, wie ich glaube, von der grossen Mehrheit der Australier gefordert wurde», sagte der australische Premierminister Anthony Albanese vor den australischen Abgeordneten in Canberra. Assanges Frau und Anwältin Stella Assange feiert die Freilassung ihres Ehemanns auf X. Sie danke all jenen, die sich für die Freilassung des Wikileaks-Gründers eingesetzt hätten. Auch Assanges Mutter ist den vielen Helfern dankbar – und würdigte die Politik hinter den Fassaden. «Ich bin dankbar, dass das Martyrium meines Sohnes endlich ein Ende findet», zitierte der australische Sender ABC aus einer Mitteilung von Christine Assange. «Das zeigt, wie wichtig und mächtig stille Diplomatie ist.»
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