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Streikwelle in Frankreich Mit dem Zug oder Flugzeug nach Frankreich? Keine gute Idee

  • Bei den französischen Staatsbahnen SNCF hat um 19 Uhr ein voraussichtlich wochenlanger «Kampf der Schiene» begonnen, der jeweils an zwei von fünf Wochentagen stattfinden soll.
  • Am Dienstag und am Mittwoch soll nur jeder siebte Hochgeschwindigkeitszug verkehren – im Regionalverkehr nur jeder vierte Zug.
  • Auch das Kabinen- und Bodenpersonal von Air France kündigte erneute Streiks an.
  • Kunden der Fluggesellschaft müssen am Dienstag und Samstag mit Flugausfällen und Verspätungen rechnen.

Ein Bahn-Angestellt hält ein Banner in die Luft, darauf steht: «Stolz, Eisenbahner zu sein.» (reuters)
Legende: «Stolz, ein Eisenbahner zu sein.» Reuters

Um 19 Uhr hat in Frankreich eine dreimonatige Streikphase bei der staatlichen Bahngesellschaft SNCF begonnen. Konkret soll an 36 Tagen gestreikt werden. Die Mitglieder von vier Eisenbahner-Gewerkschaften wollen zwei Tage pro Woche ihre Arbeit niederlegen. Damit protestieren sie gegen die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und die Marktöffnung für internationale Konkurrenz.

Prognosen der Bahngesellschaft zufolge wird es spätestens am Dienstag zu zahlreichen Zugausfällen im Nah- und Fernverkehr kommen.

Verkehr zwischen der Schweiz und Frankreich

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Die Übersicht der SBB zu den betroffenen Strecken und Zügen.

Wer sich als Transport-Alternative für einen Flug entscheidet, könnte auch dort auflaufen. Ab Dienstag will nämlich auch das Kabinen- und Bodenpersonal der Air France streiken. Weitere Streiktage sind für den 10. und 11. April angekündigt. Die Piloten und das Personal der französischen Fluggesellschaft fordern sechs Prozent mehr Lohn. Air France bietet ihnen ein Prozent Lohnerhöhung an.

Bereits an Karfreitag jeder vierte Flug gestrichen

In einer Mitteilung kritisierten die drei Pilotengewerkschaften bei Air France die «hartnäckige Weigerung» der Fluggesellschaft, auch nur die geringsten Forderungen der Beschäftigten in Erwägung zu ziehen. Die Unternehmensführung nehme die «Entschlossenheit» der Beschäftigten und der Gewerkschaften offenbar nicht ernst, so die Arbeitnehmervertreter.

Ein Streik der Besatzungen und des Bodenpersonals bei Air France hatte bereits am Karfreitag zu Flugausfällen geführt. Nach Angaben der Fluggesellschaft wurde jeder vierte Flug gestrichen. Neben den Pariser Flughäfen Charles de Gaulle und Orly war vor allem Nizza von dem Ausstand betroffen.

Protest gegen Macrons Reformen

Die Streiks richten sich gegen die Wirtschafts- und Arbeitsmarktreformen der Regierung von Präsident Emmanuel Macron. Diese sehen unter anderem vor, dass die Beschäftigten der Bahn ihren beamtenähnlichen Status verlieren.

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