- Ein chinesisches Gericht hat die ursprüngliche Haftstrafe eines kanadischen Drogenschmugglers in eine Todesstrafe umgewandelt.
- Nun warnt die kanadische Regierung ihre Bürger und die Welt vor Chinas Justizsystem.
- Die nächste Eskalationsstufe im Konflikt zwischen den beiden Ländern ist erreicht.
Man sei extrem besorgt, dass China willkürlich die Todesstrafe verhänge, sagte der kanadische Premierminister Justin Trudeau. Die internationale Gemeinschaft sollte sich ebenfalls Sorgen machen.
Denn der Zeitpunkt des Urteils fällt auf: Die chinesischen Behörden nahmen bereits im Dezember mehrere Kanadier fest. Sie reagierten damit ihrerseits auf die Festnahme von Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou in Kanada.
«Human Rights Watch» spricht von «Geiselpolitik»
Der 36-jährige Kanadier Robert Lloyd Schellenberg war ursprünglich wegen Drogenschmuggels zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Das war vor über zwei Jahren. Doch nun fand ein höheres Gericht plötzlich, dass das Urteil zu milde sei – und verhängte die Todesstrafe.
Laut seinem Anwalt will Schellenberg das Urteil weiterziehen. Wie die nächste Instanz entscheidet, hängt laut Beobachtern nicht zuletzt davon ab, ob Kanada die Huawei-Finanzchefin freilassen wird. Die Menschenrechtsorganisation «Human Rights Watch» spricht denn auch von einer «Geiselpolitik».