Das Projekt: In Schweden soll einer der grössten Windparks Europas gebaut werden; über hundert Windräder, die über 200 Meter gross sind. Beteiligt am Projekt ist die Credit Suisse mit einem Anteil von 80 Prozent.
Die Probleme: Das Projekt hat seit Beginn mit grossen Problemen zu kämpfen. Nun hat interner Bericht der ausführenden Baufirma seit Beginn über 70 Verstösse und Probleme festgestellt. Dazu gehören etwa nicht eingehaltene Umweltauflagen und Sicherheitsbestimmungen, aber auch vergrabene Blindgänger im Geländeboden oder Einbrüche durch kriminelle Banden. «Das Projekt wirkt wirklich wie ein riesiges Chaos», sagt Nordeuropa-Korrespondent Bruno Kaufmann.
Die Baustopps: Schwedische Medien berichteten am Wochenende, dass das Projekt nach dem internen Bericht ein zweites Mal gestoppt wurde. Laut der CS gibt es aktuell keinen Baustopp (siehe Box). Schon im Oktober 2019 gab es einen Baustopp aufgrund einer Strasse, welche durch ein Naturschutzgebiet gebaut worden war. Verschiedene Gerichtsfälle sind hängig, aufgrund der Strasse aber auch wegen nicht bezahlter Lieferanten. Auch darum ist unklar, ob der Bau wieder aufgenommen werden kann.
Die Zukunft: Die Energiefirma, welche diesen Windpark eigentlich übernehmen will, sucht einen neuen Generalunternehmer. Für die Energieversorgung direkt hat es wenig Konsequenzen. In Schweden sind sehr viele ausländische Geldgeber engagiert. Die Schweiz investiert zum Beispiel doppelt so viel Geld in schwedische Windparks wie Schweden selbst.