- US-Präsident Donald Trump hat im «Grönland-Streit» ein Treffen mit der dänischen Regierungschefin abgesagt.
- Grund sei deren mangelndes Interesse an einem Verkauf der Insel, schrieb Trump auf Twitter.
- Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen hatte der Idee des US-Präsidenten zuvor eine barsche Absage erteilt.
Er verschiebe den Besuch, weil die dänische Regierungschefin Frederiksen gesagt habe, dass sie kein Interesse daran habe, über einen Verkauf Grönlands zu reden, liess Trump verlauten. Die Ministerpräsidentin habe den USA und Dänemark «einen sehr grossen Aufwand» erspart, indem sie so direkt gewesen sei. Dafür danke er ihr, fügte Trump hinzu.
Der stellvertretende Sprecher des Weissen Hauses, Judd Deere, erklärte wenig später, zu diesem Zeitpunkt sei der gesamte Besuch des Präsidenten in dem Land abgesagt.
«Hoffe, dies ist nicht ernst gemeint»
Der US-Präsident hatte am Sonntag ein Interesse am Kauf der Insel bestätigt, die als autonomes Gebiet zu Dänemark gehört. Ein Kauf wäre «sicherlich strategisch interessant» und «im Grunde genommen ein grosses Immobiliengeschäft», sagte der einstige Immobilienmogul. Grönland koste Dänemark viel Geld, jährlich 700 Millionen Dollar. Das Thema habe aber für seine Regierung keine oberste Priorität.
Das «Wall Street Journal» hatte zuvor berichtet, Trump interessiere sich wegen der natürlichen Ressourcen und der geostrategischen Bedeutung für die nordöstlich von Kanada gelegene Insel. Wie seriös die Absichten seien, sei aber selbst für seine Mitarbeiter unklar gewesen, hiess es.
Kopfschütteln in Dänemark
Die dänische Regierungschefin besuchte die Insel am Sonntag und betonte dort, dass Grönland nicht zum Verkauf stehe. Sie sagte zu Trumps Idee: «Ich hoffe inständig, dass dies nicht ernst gemeint ist.»
Dänische Politiker hatten schon zuvor mit Kopfschütteln auf Trumps Überlegung reagiert. «Es muss sich um einen Aprilscherz handeln», hatte Ex-Ministerpräsident Lars Lokke Rasmussen gesagt.
«Wenn er das wirklich in Betracht zieht, dann ist das der letzte Beweis, dass er verrückt geworden ist», erklärte der aussenpolitische Sprecher der Dänischen Volkspartei, Sören Espersen. «Der Gedanke, dass Dänemark 50'000 Bürger an die Vereinigten Staaten verkauft, ist völlig lächerlich.»