- Die Entwicklung beim Schutz der Rechte von Kindern weltweit stagniert. Das schreibt das Kinderhilfswerk Unicef in einem Bericht zu 30 Jahren Kinderrechte.
- Laut Unicef sterben Kinder zwar seltener in ganz jungen Jahren, sie seien aber neueren Bedrohungen wie zum Beispiel dem Klimawandel, Online-Missbrauch und Cybermobbing ausgesetzt.
- Grundsätzlich seien die Fortschritte nicht gleichmässig verteilt.
- Besonders tragisch: Etwa sieben Millionen Mädchen und Knaben werden nach der Unicef-Studie weltweit ihrer Freiheit beraubt.
Demnach müssen sie in Gefängnissen, in Polizeigewahrsam, in Flüchtlingslagern, unter Zwang in Behindertenheimen oder in Fürsorgeinstitutionen leben. Die Dunkelziffer könnte noch höher sein, teilten die Autoren in Genf mit. Sie nannten ihre Schätzung vorsichtig.
Nach der Studie werden jährlich 410’000 Kinder in Haft genommen, eine Million sind demnach in Polizeigewahrsam. 330’000 Knaben und Mädchen würden als Flüchtlinge festgehalten. Weitere 5,4 Millionen Minderjährige müssten in Heimen leben, die ihnen keine Freiheit gewährten.
Gefahr für Psyche: Haft von Kindern
Die Autoren warnen vor den Folgen der Freiheitsberaubung: Die Anzahl psychischer Krankheiten bei Kindern könne sich in Gewahrsam verzehnfachen. Zudem sterben die Betroffenen demnach im Schnitt deutlich früher als Gleichaltrige, die in Freiheit gelebt haben.
Mädchen und Knaben einzusperren, verstosse gegen die UNO-Kinderrechtskonvention. Diese erlaube lediglich, Minderjährige kurzzeitig und auch nur als letzte Option zu internieren. Zwar sei in den vergangenen Jahren mehr getan worden, um dem Problem zu begegnen. Nach Ansicht der UNO-Experten muss aber noch mehr passieren, damit Kinder nicht länger in Unfreiheit leben müssen.