- Wegen der Drohungen des neuen US-Präsidenten Donald Trump mit Strafzöllen versucht Mexiko, den Handel mit anderen Staaten mittels neuer Abkommen auszubauen.
- Die Regierung strebt noch in diesem Jahr eine Reform des Handelsabkommens mit Europa an.
Ähnliche Handelsverträge wie mit Europa will Mexiko mit Brasilien und Argentinien schliessen, wie Aussenminister Luis Videgaray in einem Interview mit dem spanischen Dienst der Nachrichtenagentur dpa sagte. «Das Hauptziel ist, dass Mexiko stärker an den Rest der Welt heranrückt.»
Gegen Strafzölle
Er versprach deutschen und anderen ausländischen Unternehmen, bei einer Neuverhandlung des Freihandelsabkommens Nafta deren Interessen zu wahren. Mexiko lehne Strafzölle ab. Derzeit erstellen Mexikos Wirtschaftssektoren eine Bilanz des 1994 unterzeichneten Abkommens.
Die Verhandlungen mit den USA könnten im Juni beginnen, sagte er. Er setze auf eine Fortsetzung und könne sich sogar eine Ausweitung vorstellen. «Beispielsweise gilt das für den Bereich Internet-Handel, der heute eine sehr grosse Bedeutung hat.» Wichtig seien weltweite Verbündete «gegen diese protektionistischen Gefahren, die es in der Welt gibt».
Schicksalsfrage Grenzmauer
Nach dem geplatzten Treffen von Präsident Enrique Peña Nieto mit Trump gebe es keinen neuen Termin – und auch keine Gespräche über den Bau einer Grenzmauer. Man sei an einem entscheidenden Moment angelangt. «Die Entscheidungen, die in den nächsten Monaten getroffen werden, werden wahrscheinlich bestimmen, wie die Koexistenz zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten in den kommenden Jahrzehnten aussehen wird», so Videgaray.