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Suche nach Überlebenden Mindestens neun Tote nach Einsturz eines Wohnhauses in Florida

  • Nach dem Teileinsturz eines zwölfstöckigen Wohnhauses im US-Bundesstaat Florida sind in den Trümmern weitere Todesopfer gefunden worden.
  • Die Zahl der Toten ist damit auf neun gestiegen.
  • Experten fürchten, dass die Zahl noch deutlich steigen dürfte. Mehr als 150 Menschen galten zuletzt als vermisst.

Das strandnahe Gebäude mit rund 130 Wohneinheiten war in der Nacht zu Donnerstag teilweise eingestürzt. Die Menschen wurden im Schlaf von dem Unglück überrascht. Seitdem läuft eine verzweifelte Suche nach möglichen Überlebenden. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Rettungsteams sind rund um die Uhr im Einsatz – mit Spürhunden, Spezialkameras, Horchinstrumenten und schweren Geräten.

Nach Angaben von Levine Cava, der Bürgermeisterin des Bezirks Miami-Dade, gelten noch 156 Menschen als vermisst. Die Behörden hatten aber zuvor bereits betont, dass die Vermissten nicht unbedingt auch alle in dem Gebäude gewesen sein müssen. Es handelt sich um eine Liste an Personen, die sich potenziell zum Zeitpunkt des Unglücks in dem Haus aufgehalten haben könnten. Viele Familien bangen um ihre Angehörigen.

Die Polizei hatte am Wochenende die Namen von vier identifizierten Todesopfern veröffentlicht, die bereits am Donnerstag und Freitag gefunden worden waren: eine 54-jährige Frau, ein 54 Jahre alter Mann und ein älteres Ehepaar im Alter von 79 und 83 Jahren.

Levine Cava sagte am Wochenende, die Suchkräfte hätten auch weitere noch nicht identifizierte «menschliche Überreste» gefunden. Konkreter wurde sie nicht. Die Identifizierung sei nicht einfach, betonte sie. Hier würden DNA-Tests genutzt. Von Angehörigen seien dazu DNA-Proben eingesammelt worden. Sie betonte, die Einsatzkräfte versuchten weiter, Überlebende zu finden. Man gebe nicht auf.

Suchaktion durch Feuer behindert

Der Leiter der Feuerwehr im Bezirk Miami-Dade, Alan Cominsky, sagte, die Suchkräfte arbeiteten unermüdlich, 24 Stunden am Tag in rotierenden Teams und mit aller Kraft daran, noch Überlebende zu bergen. Die Lage sei «extrem schwierig» und fordernd.

Gebäudeüberprüfungen sind in Miami üblich

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Das betroffene Gebäude wurde vor 40 Jahren gebaut und war deshalb in einem Inspektionsprozess durch die Stadt, erklärt SRF-Korrespondent Matthias Kündig. Er lebt in Miami. «Jedes Gebäude im Raum Miami wird nach 40 Jahren inspiziert.» Beim eingestürzten Haus wurden in den letzten Tagen das Dach ausgebessert und offenbar auch Risse in einer Hauswand untersucht. «Das ist aber grundsätzlich ein völlig üblicher Vorgang: Auch das Haus, in dem ich lebe, ist 40-jährig und wird derzeit renoviert auf Geheiss der Stadt.» Im Fall des eingestürzten Gebäudes gebe es derzeit keine Hinweise, dass problematische Statikmängel bestanden hätten.

Zwischenzeitlich hatte ein Feuer in den Trümmern die Suchaktion erheblich behindert. Die Rettungskräfte hatten laut Levine Cava zunächst Schwierigkeiten gehabt, den Ursprung des Brandes unter den Trümmern ausfindig zu machen, ihn zu isolieren und zu löschen. Dies habe die Suche nach möglichen Verschütteten sehr erschwert.

SRF 4 News, 25.06.2021, 09:30 Uhr ; 

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