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Swiss Connection Sozialhilfe als Startkapital für Kosovo-Mafia

  • Azem Syla bezog im Kanton Solothurn Sozialhilfe, in Kosovo war er 1999 Generalstabschef der Befreiungsarmee UÇK und anschliessend Parlamentarier.
  • Laut «Rundschau»-Recherchen soll Syla dieses Geld in den Aufbau seiner Mafia-Gang in Kosovo investiert haben.
  • Zurzeit sitzt Azem Syla in kosovarischer Haft. Diesen Sommer erwartet ihn wegen Betrügereien mit Land serbischer Kriegsflüchtlinge der Prozess.

Er habe lautlos im Hintergrund agiert, alle Spuren vermieden. So steht es in der Anklageschrift der europäischen Rechtsmission Eulex gegen Azem Syla: «Er kumulierte 450’000 Euro, welche er vom Schweizer Sozialsystem erhalten hatte. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurden diese Mittel verwendet, um die Aktivitäten seiner kriminellen Organisation in Kosovo zu finanzieren.»

Syla bezog ab 2002 in Solothurn Sozialhilfe für rund 9 Jahre. Die Staatsanwaltschaft Solothurn musste 2014 ein Verfahren gegen Syla wegen Sozialhilfemissbrauchs einstellen, weil sie ihm keine Vermögenswerte in Kosovo nachweisen konnte. Jetzt wird laut Eulex-Ermittler klar: Syla soll seine Konten über einen Strohmann verwaltet haben. Dennoch sei es seltsam, dass eine derart einflussreiche Person in der Schweiz als psychisch Kranker anerkannt worden sei.

«Sein Name sollte sauber bleiben»

Der kosovarische Rechercheur Vehbi Kajtazi hat sich mit seinen Artikeln über Azem Syla auf dem investigativen Online-Portal «insajderi.com» persönlich in Gefahr gebracht: «Mit dem Geld aus der Schweiz hat die Gruppe ihren Einfluss vergrössert. Sie hat sich mit kriminellen Methoden bereichert, fälschte Dokumente, bestach Mitarbeiter der Gerichtsbehörden.» Kajtazi geht davon aus, dass Sylas Bande mit dem Land-Betrug rund 30 Millionen Euro verdient hat.

Exklusiv spricht in der «Rundschau» ein Zeuge der Anklage gegen Azem Syla – anonym, er fürchtet seit seiner Aussage gegenüber den Behörden um sein Leben: «Azem Syla hat eine hohe Autorität. Diese Leute haben Angst vor ihm, sie respektieren ihn und hören auf ihn.»

Syla habe stets darauf geachtet, dass sein Name sauber bleibe. Sein Mandant habe nichts mit der Land-Mafia zu tun, sagt dagegen Syla-Anwalt Besnik Berisha: «Die Leute, die bis jetzt gegen Herrn Syla ausgesagt haben, sind keine glaubwürdigen Personen.» Der Prozess gegen Azem Syla soll diesen Sommer stattfinden.

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