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Taner Kilic ist frei Amnesty-Ehrenvorsitzender aus türkischer U-Haft entlassen

  • Der in der Türkei inhaftierte Amnesty-Ehrenvorsitzende, Taner Kilic, ist überraschend freigelassen worden.
  • Die türkische Amnesty-Direktorin Idil Eser, der Deutsche Peter Steudtner und der Schwede Ali Gharavi sind bereits im Oktober 2017 freigekommen.
  • Den Menschenrechtlern werden «Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrororganisation» beziehungsweise Terrorunterstützung vorgeworfen.

Ein Gericht in Istanbul ordnete Taner Kilics Freilassung an. Der Amnesty-Ehrenvorsitzende sass über ein Jahr in Untersuchungshaft.

Okay, jetzt können wir anfangen zu feiern. Taner ist wirklich frei!
Autor: Andrew Gardner Türkei-Experte von Amnesty

Kilic war am 6. Juni 2017 in Izmir unter dem Vorwurf festgenommen worden, zur verbotenen Gülen-Bewegung zu gehören. Diese wird für den gescheiterten Putschversuch in der Türkei vom Juli 2016 verantwortlich gemacht.

«Okay, jetzt können wir anfangen zu feiern. Taner ist wirklich frei!», schrieb der Türkei-Experte von Amnesty, Andrew Gardner, im Kurzbotschaftendienst Twitter zu einem Foto von Kilic mit seiner Familie.

Amnesty hatte seit langem die Freilassung von Kilic gefordert und betont, dass es keinerlei Beweise gegen ihn gebe. Erst am 21. Juni entschied ein Gericht, ihn weiter in Untersuchungshaft zu behalten. Die nächste reguläre Anhörung war erst für den 7. November angesetzt.

Es drohen 15 Jahre Haft

Zusammen mit Kilic sind zehn weitere Menschenrechtsaktivisten angeklagt, die im Juli 2017 während eines Workshops auf der Insel Büyükada bei Istanbul festgenommen worden waren. Unter ihnen sind die türkische Amnesty-Direktorin Idil Eser, der Deutsche Peter Steudtner und der Schwede Ali Gharavi. Sie wurden bei der ersten Anhörung Ende Oktober auf freien Fuss gesetzt, Steudtner und Gharavi kehrten daraufhin in ihre Heimatländer zurück.

Andrew Brunson weiter in Haft

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Im Streit um die Freilassung des US-Pastors Andrew Brunson beharren die USA auf einer harten Linie gegen die Türkei. Vizepräsident Mike Pence erklärte, die Türkei sei gut beraten, US-Präsident Donald Trump und seine Entschlossenheit, US-Bürger nach Hause zu holen, nicht auszutesten.

Die Türkei hält den Geistlichen fest, weil er angeblich an dem Putschversuch gegen die Regierung von Recep Tayyip Erdogan im Jahr 2016 beteiligt gewesen sein soll. Die US-Regierung hält ihn für unschuldig.

Für die vorgeworfene «Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrororganisation» beziehungsweise Terrorunterstützung drohen den Angeklagten bis zu 15 Jahre Haft. Der Prozess soll am 7. November fortgesetzt werden.

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